Alkoholverbot in den Rheinberger Turnhallen? Die betroffenen Vereine wehren sich

Ein Bierchen gehört dazu!

Der Berichterstattung in der lokalen Presse über die Sportausschusssitzung vom 24.02.2016 war zu entnehmen, dass in der nächsten Ratssitzung über ein generelles Alkoholverbot in allen Rheinberger Gymnastikräumen und Turnhallen abgestimmt werden soll, da wohl in der Vergangenheit in der Turnhalle Grote Gert aufgrund des Alkoholkonsums enorme Verschmutzungen festgestellt wurden.

In einer gemeinsamen Sitzung mit Vertretern aller fünf Tischtennisabteilungen der Rheinberger Sportvereine am 09.03.2016, zu der Millingens Vorsitzender Ulrich Glanz (links) eingeladen hatte und an der auch Mitglieder der Gesamtvorstände der betreffenden Vereine teilgenommen haben, wurde sich einstimmig gegen ein solches Verbot ausgesprochen, das nach einhelliger Meinung nicht nur für den Tischtennissport in Rheinberg, sondern für alle Hallensportarten inklusive dem Breitensport negative Auswirkungen haben wird.

In einem Schreiben des SV Millingen im Namen aller betroffenen Vereine an die Fraktionen im Rat der Stadt Rheinberg und an das fraktionslose Ratsmitglied Ulrich Hecker, das Rheinbergs Bürgermeister Frank Tatzel und Dr. Peter Houcken, der 3. Vorsitzende des SSV Rheinberg, ebenfalls erhalten haben, wurde die große Sorge zum Ausdruck gebracht, dass durch ein Alkoholverbot die Geselligkeit, die Kameradschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl verloren gehen. Es sollte den Sportlerinnen und Sportlern, nur weil sie eine Hallensportart betreiben, nicht verwehrt werden, nach dem Training oder den Spielen den Abend bei dem einen oder anderen Gläschen Bier ausklingen zu lassen. Das gehört zur Geselligkeit im Erwachsenenbereich einfach dazu. Nicht nur der Sport, sondern auch die Geselligkeit bindet Vereinsmitglieder an den Verein. Überdies ist es in vielen Sportarten guter Brauch, nach den Spielen die gegnerische Mannschaft noch zu einem kurzen Beisammensein in der Sporthalle einzuladen, was dann auch hinfällig wäre.

Ein Alkoholverbot wäre wohl einmalig im Tischtenniskreis Niederrhein und darüber hinaus und schon alleine deshalb bedenkenswert. Ein solcher Beschluss schadet dem Sport in Rheinberg über die Grenzen der Stadt hinaus deutlich mehr, als dass er von Nutzen ist.

In der Sitzung wurde aber auch betont, dass Verschmutzungen in den Sporthallen und den dazugehörigen Nebenräumen nicht zu tolerieren sind. Deshalb unterstützen die Vereine selbstverständlich Regelungen, um die einzelnen wenigen Verursacher der Verschmutzungen bis hin zu einem Hallennutzungsverbot zu sanktionieren.

Scharf kritisiert wurde das Statement von Burghard Kretschmer (rechts), dem Geschäftsführer des Stadtsportverbandes Rheinberg, in der Sportausschusssitzung. Er sprach sich mit den Worten „Alkohol und Sport passen nicht zusammen“ ohne Wenn und Aber für ein Alkoholverbot aus.

Dabei handelte es sich, wie aus Vorstandskreisen des SSV Rheinberg inzwischen bestätigt wurde, um seine persönliche Meinung, die er ohne entsprechende Autorisierung durch den SSV-Vorstand von sich gegeben hat.

Die Konsequenz dieser Aussage wäre im Übrigen auch ein Alkoholverbot in den Clubheimen der Rheinberger Sportanlagen, denn auch da würden Alkohol und Sport nicht zusammenpassen. Es bleibt abzuwarten, wie die Fußballer und Tennisspieler dann darauf reagieren.

Autor:

Ulrich Glanz aus Rheinberg

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