Lieb Vaterland, magst ruhig sein
Lokalkompass in ruhigem Fahrwasser, Gott sei Dank! Lasst uns das unruhige Fahrwasser, in dem wir uns befinden, einfach ignorieren!
Der Lokalkompass, eine Bürgercommunity, offen für verschiedenste Themen, lässt sich als gesellschaftliches Spiegelbild begreifen, Informationen bietend genauso wie sachliche Auseinandersetzungen bzw. Diskussionen zu lokalen oder überregionalen Themen. Der Lokalkompass, der seit seinem Bestehen vor mehr als einem Jahrzehnt ein entwicklungsmäßiges Auf und Ab vollzogen hat, ist seit wenigen Jahren bereits in ruhiges Fahrwasser geraten, in dem es kaum mehr gesellschaftlich relevante Kommentarverläufe gibt. Man könnte vermuten, in Deutschland läuft alles gut und einvernehmlich. Zufriedenheit allenthalben. Dabei habe ich als kleiner LK-Schreiber das Gefühl, dass wir schon lange nicht mehr in so unruhigen Zeiten gelebt haben.
Die Ampel, immer wieder zerstritten, immer wieder ihre eigenen Vorhaben relativierend bzw. verwässernd, in einer Zeit verschiedener Krisen regierend, das Vertrauen der Bevölkerung zunehmend verlierend, immer wieder neuer Herausforderungen bzw. Problemen ansichtig, steht an der Wand, sich dabei aneinanderklammernd, ohne als Rettungsanker für ein Zusammengehörigkeitsgefühl der offensichtlich verunsicherten Bevölkerung dienen zu können.
Die Welt ist in Unruhe, Deutschland auch. Bekenntnisse zur Wertegesellschaft scheinen eine immer geringere Rolle zu spielen, latent, zuweilen immer offener, scheint das Vertrauen in die freiheitliche Gesellschaft und damit in die Demokratie zu schwinden. Demokratische Auseinandersetzungen, ein Lebenselixier der Demokratie, heutzutage wichtiger denn je, verschwinden immer mehr hinter einer unversöhnlichen Polarisierung, vielmals aber in einem Rückzug in die eigene, zumeist völlig unpolitische Blase oder in einer Schweigsamkeit nach außen hin, nicht zuletzt gut auf Plattformen wie Lokalkompass oder myheimat zu beobachten, zwei der so genannten Bürgercommunitys, wo man eigentlich die vielfältige Stimme des Volkes vermuten müsste.
Vereinzelte Stimmen sind zu hören, dass es zur Zeit besonders vonnöten sei, für die Demokratie und für die Freiheit einzutreten. Sie verhallen. Dabei dürfte längst über die aktuellen Probleme hinaus ein weltweiter Kampf zwischen nationalistisch orientierter Autokratie und weltoffener Demokratie begonnen haben, ohne dass die in freiheitlicher Demokratie Lebenden davon etwas bemerken. (!!!)
Düstere Aussichten, die schon im Kleinen sichtbar werden. Hoffentlich erreichen sie nicht das Große.
Autor:Helmut Feldhaus aus Rheinberg |
4 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.