Ein Filou als Geist
Vorab die gute Nachricht: Es gibt noch zwei Aufführungen derwirklich spritzigen Komödie "Wer glaubt denn schon an Geister?", die von der Hochlarmarker Theatergruppe mit so viel Charme und Witz gespielt wird, dass man sich dieses Vergnügen nicht entgehen lassen sollte.
Zwei Mal war der Saal voll, zwei weitere Male dürfte er es wieder werden: Mit ihrem neuen Stück legt die Hochlarmarker Theatergruppe wieder Ehre ein als Amateurensemble, das die Grenze zu den Profis leichtfüßig überschreitet.
Story: Schon erstaunlich, wie viele Tangas seiner Gespielinnen in nur einer Schreibtischschublade Platz haben. Eva (Dagmar Engelmann) ist traurig und erbost, hat sie ihren mit dem Porsche in den Tod gerasten Lebensgefährten Thomas doch geliebt und vertraut.
Jäger- und Tanga-Sammler
Nun droht ihr der Verlust von Haus und Firma, in die sie ihr privates Vermögen gesteckt hat, weil der Schürzenjäger „halt nicht mit der oberen Körperhälfte gedacht und kein Testament gemacht hat“, wie Haushälterin Tessa (Martina Hübner) feststellt.
Genauso wie Werner Schnieders, der den Titelheld als unbelehrbaren Filou mit Wonne spielt, sind auch die anderen Mitwirkenden in der neuen Komödie mit viel Herzblut bei der Sache.
Eva kämpft den Mehrfrontenkrieg gegen Erbschleicher (Reinhard Jankowiak spielt den „Mann“ in der gleichgeschlechtlichen Ehe, Fiete Streithorst als sein tuckiger Partner erhält viel Szenenapplaus) und dem Kommissar Harry Klein alias Ulrich Fritsche, denn Eva wird verdächtigt, das Auto manipuliert zu haben. Obwohl ihr weil eine „echte Blondine“ dafür alle Voraussetzungen fehlen, wie Tessa dem Cop klarmacht.
Himmelsfrist
Marion Fritsche als boxendes Esoterik-Luder ist eine Klasse für sich. Pointen prasseln im Sekundentakt von der Bühne, das Publikum lacht und tobt, ist kaum zu bändigen.
Das Ensemble um Regisseurin Sybille Stahle besteht nicht nur aus den genannten „alten Hasen“, sondern verbucht mit Ann-Sophie Neitzel und Katharina Funk (sie wird am kommenden Wochenende auftreten) als Engel blutjunge Neuzugänge.
Um die Zukunft muss sich die Hochlarmarker Theatergruppe nicht sorgen, auch nicht in Sachen Publikum: Von 10 bis 90 Jahren waren alle Generationen vertreten.
Weitere Vorstellungen: 17. November, 19.30 Uhr, 18. November, 18 Uhr, Fritz-Husemann-Haus, Leopoldstraße 60. Es gibt noch Karten an der Abendkasse.
Autor:Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen |
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