Humanitäre Hilfe
Wilhelm Hawerkamp aus Kranenburg referiert am 19. März im Gemeindehaus der Evangelischen Kirche in Kranenburg
Wilhelm Hawerkamp ist nicht irgendwer in Kranenburg. Der emeritierte Oberstudienrat Wirtschaftswissenschaften hat durch seine ehrenamtliche Arbeit nicht um sonst das Bundesverdienstkreuz und von der Kalkarer Karnevals Gesellschaft den Ochsenorden verliehen bekommen. Der Vorsitzenden des Freundeskreises humanitäre Hilfe in Indien und Ghana hat mehr als 25 Jahre soziales Engagement für die arme Bevölkerung der obengenannten Länder gezeigt.
Heute war ich bei Wilhelm Hawerkamp in seiner gemütlichen Wohnung mit Blick auf die Stifts- und Wallfahrtskirche St. Peter und Paul und den Brandenberg – Kranenburgs Hausberg. Er erzählte von seiner Ausbildung, Beruf, Reisen nach Indien und Ghana, wo er viel Elend gesehen hat und über die Gründung und Entwicklung einer Schule in Ghana das Wilhelm Educational Complex.
Er erwähnte, wie die Ärmsten auf den vielen IT-Schrotthalden mit ausgedienten Computer- und Zubehörteilen Metalle versuchten zu sammeln, um etwas Geld zu verdienen. Hawerkamp sah aus der Ferne blauschwarze Dämpfe darüber hängen. Die Arbeit auf den Halden ist sehr gesundheitlich schädlich.
Mit seinem Verein versucht er momentan vor allem Hilfe an Ghana zu leisten. Nach Abschluss des Projektes in Indien heißt dieser nur noch „Freundeskreis humanitäre Hilfe in Ghana e.V.“, damit die Bewohner ein Leben in Würde führen können.
Ein Leben in Würde kann nur führen, wer nicht unterhalb oder nahe am Existenzminimum lebt. Wer um seine tägliche Mahlzeit bangen muss, weil die Mittel dazu nicht zur Verfügung stehen, wer in Unterkünften wohnt, wo Feuchtigkeit leicht eindringt und kein Schutz vor Moskitos, die Malaria übertragen, besteht, wer dort lebt, wo die Wasser- und Stromversorgung nur unregelmäßig zur Verfügung stehen und für Kinder Kinderarbeit droht, führt kein Leben in Würde.
Wer als Kind und Jugendlicher keinen gesicherten Zugang zu Bildung hat, kann seine eigene Zukunft nicht sichern und gestalten, kann höchstens improvisieren, kann nicht planen und lebt von einem Tag auf den anderen und befindet sich in einem permanenten Überlebenskampf. Menschen in diesen Lebenslagen bleiben abhängig von Almosen und Unterstützung. Ein selbstbestimmtes Leben ist nur selten möglich. Viele haben nicht mehr als einen Dollar pro Tag zur Verfügung.
In Ghana lebt ein Großteil der Bevölkerung noch unter Bedingungen, die von den Standards eines Lebens in Würde oft noch weit entfernt sind. Ashaiman ist eine Stadt mit rund 200.000 Einwohnern und liegt 20 Kilometer östlich von Ghanas Hauptstadt Accra. Ashaiman ist eine junge Stadt mit rasantem Bevölkerungswachstum. Verschiedene Stadtteile haben Slumcharakter, sind überbevölkert und die Infrastruktur ist schlecht. Hier hat der Kranenburger Freundeskreis aus Spenden das „Wilhelm Educational Complex“ errichtet und kontinuierlich weiterentwickelt. Wilhelm Hawerkamp, Vorsitzender des Freundeskreises, hat zusammen mit den ghanaischen Partnern und vielen Ehrenamtlichen aus dem Kreis Kleve nachhaltig an Errichtung und Weiterentwicklung des Schulprojektes dort in Ashaiman mitgewirkt. Die Bildungseinrichtung hat heute rund 300 Kinder. Momentan gibt es drei Abteilungen an der Schule: Kindergarten, Grundschule (primary school) und Hauptschule (junior highschool). Im 8. und 9. Schuljahr gibt es eine Abteilung Hauswirtschaft (Kochen usw.) und Technik (einfache Arbeit mit Holz und Metall).
Pensionierte Lehrer aus Deutschland helfen beim Unterricht. Wir will, ist herzlich Willkommen. Es stehen vier Schlafzimmer, Douche und Bad in der Schule zur Verfügung. Eine Köchin versorgt die Mahlzeiten.
Momentan ist ein Projekt „Solaranlagen“ geplant. Die Finanzierung erfolgt durch Spenden und einem Zuschuss des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Wilhelm Hawerkamp kennt die Verhältnisse in Ashaiman und in weiten Teilen Ghanas gut. Im Gemeindehaus der Ev . Kirche in Kranenburg informiert er Dienstag, 19. März 2019, über die kontinuierliche Arbeit des Freundeskreises in Ashaiman, über Lebenslagen der Menschen in Ashaiman und im Umfeld der Schule, über Hindernisse und Fortschritte in der Bildungsarbeit dort, über Qualifizierungsmaßnahmen und Entlohnungssysteme für Lehrer im Projekt, über Bildungsziele und Erziehungsstile in Ghana und Einrichtungen und Bemühungen zur Berufsorientierung für Jugendliche im Projekt.
Der Verein führt in der Kavariner Straße 61 in Kleve einen Laden, in dem man Kunsthandwerk aus Indien und Ghana erwerben kann. Der Gewinn kommt futen Zwecken des Vereins zugute.
Information über die Arbeit des Freundeskreises
am Dienstag, 19. März 2019, 19.00 Uhr im
Gemeindehaus der
Ev . Kirche in Kranenburg
Mühlenstraße 2
Autor:Eelco Hekster aus Kranenburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.