Bürgermeister Steins: Kranenburg bald schuldenfrei
So viel Lob hat die Gemeinde Kranenburg für ihre Kernkompetenz schon lange nicht mehr gehört: „Wenn es einen Ort gibt, der sich mit den Niederlanden und ihren Menschen auskennt, dann Kranenburg.“
Freddy Heinzel, Honorarkonsul der Niederlande, betonte dies im Rahmen des aktuellen Unternehmerfrühstücks mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve. Der Rechtsanwalt nannte die Grenzfeste „Speerspitze der Deutsch-Niederländischen Bewegung“.
Als einen „schwierigen“ Vorgang bezeichnete Heinzel vor gut 40 Unternehmern im Caféhaus Niederrhein das Lebensmodell, in den Niederlanden zu arbeiten und in Deutschland zu wohnen. Diese „Semigration“, wie der Honorarkonsul es bezeichnete, gebe es in der dritten Generation und sei fast zum Stillstand gekommen. Manches von Niederländern in Kranenburg erworbene und zum Verkauf stehende Haus belege dies.
Für Freddy Heinzel, der sich an diesem Morgen bei frischen Brötchen und Rührei für jeden als hervorragender Plauderer erwies, habe sich zwischen Berlin und Den Haag in den letzten Jahren manches Sinnvolle abstimmen lassen. Als Beispiel für nur unzureichend Geregeltes nannte der Rechtsanwalt die Bereiche „Arbeitslosengeld“ und „Hartz IV“. Wer als Grenzpendler richtiges Pech im Leben habe, bekomme vielleicht nirgends seine Sozialhilfe.
Die riesige Chance vor der eigenen Haustüre sieht der Honorarkonsul der Niederlande im Zusammenwachsen der Städte Arnheim und Nimwegen. Bis zum Jahr 2025 sehe die 5. Raumordnungsnote hier einen Ballungsraum mit 1,5 Millionen Einwohnern – und Kranenburg nebenan.
Wie deutlich die Gemeinde Kranenburg vom Europäischen Binnenmarkt profitiert hat, dafür lieferte Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers einige Nachweise. So ist die Bevölkerung von 7.957 in 1990 auf 10.191 gestiegen. Die Zahl der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg um 54 Prozent auf heute 1.575 (von 1.021).
Bürgermeister Günter Steins ließ auf den Sachstand aktueller kommunaler Themen blicken. Wohl drei Jahre dauere der steinige Weg hin zum „Windpark Reichswald“. Nicht weiter komme man beim Dauerbrenner „Verkehrsregelung Große Straße“, da jedes nur denkbare Modell Vor- wie Nachteile bringe. Geradezu beispielhaft allerdings die Verschuldung der Gemeinde Kranenburg, die bis zum Jahresende 455 Euro (!!!) betrage, die im 1. Quartal 2015 komplett auf Null zurückgeführt werde. Ein beeindruckender Prozess in einer Gemeinde, die einst im kommunalen „Ausgleichsstock“ war und sich mit Schlagzeilen rumschlug, die das Schließen des Hallenbads beweinten.
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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