Weihnachts- und Neujahrsgrüße des Bürgermeisters

Bürgermeister Günter Steins

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das nun zu Ende gehende Jahr 2016 war von einigen Veränderungen und kontroversen Diskussionen zum Thema „Windenergie im Reichswald“ und „Große Straße“ geprägt. Themen, die uns in Kranenburg beschäftigten, aber keineswegs weltbewegend waren.

Der Rückblick auf das laufende Jahr macht deutlich, dass die westlichen Gesellschaften sich in einem Wandel befinden, der vielen Menschen Sorge bereitet. Angefangen beim „Brexit“ in Großbritannien über die Pegida-Demonstrationen in Dresden und Stimmengewinne rechter Gruppierungen bei Landtagswahlen in Deutschland bis hin zu den Wahlergebnissen in den USA zeigen eine tiefe Verunsicherung und diffuse Zukunftsängste in der Bevölkerung, die in vielen Bereichen nicht rational zu begründen sind.

Ein Klima der Unzufriedenheit, des Misstrauens, der Orientierungslosigkeit, das Gefühl der Benachteiligung anderen gegenüber, die Angst vor Überfremdung machen es denen leicht, die mit einfachen Antworten und unbegründeten Behauptungen die heile Welt oder den Untergang von Sicherheit und Wohlstand predigen, ohne dafür Fakten zu liefern. Seit jüngstem wird dieses Phänomen mit dem Begriff „postfaktisch“ bezeichnet, will sagen: In einer postfaktischen Diskussion wird gelogen, abgelenkt oder verwässert. Entscheidend für die von postfaktischer Politik angesprochenen Wähler ist, ob die angebotenen Erklärungsmodelle eine Nähe zu deren Gefühlswelt haben.

Wir kennen die Geschichte und müssen daraus für die Zukunft lernen: Seid aufmerksam, wenn Menschen wegen ihrer Herkunft oder anderer Merkmale ausgegrenzt werden. Seid kritisch, wenn vermeintliche Heilsbringer die einfachen Lösungen zu komplexen Fragestellungen liefern und damit Hass, Missgunst, Angst und Gewalt erzeugen. Hass und Angst sind der Nährboden, auf dem der Nationalismus gedeiht, den wir uns alle nicht wünschen.

Weihnachten ist das Fest des Friedens, der Barmherzigkeit und der Besinnung darauf, dass christliche Werte in unserer Gesellschaft die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben sind. Sie bilden auch das Fundament unserer Verfassung (Grundgesetz), die für alle hier lebenden Menschen gilt; unabhängig von Religionszugehörigkeit, Hautfarbe oder Herkunft. Sie garantiert uns umfangreiche Freiheitsrechte, Rechtstaatlichkeit und das Wahlrecht. In diesem Sinne wäre es gut, wenn sich bei den anstehenden Wahlen im nächsten Jahr möglichst viele Wahlberechtigte beteiligen würden.

Auf dieser Grundlage wird auch die Integration der Asylbewerber gelingen, deren Anspruch auf Asyl anerkannt wurde. Viele Freiwillige aus der Gemeinde helfen den heimatlos gewordenen Flüchtlingen in einer für sie fremden Umgebung zurecht zu kommen. Allen Helferinnen und Helfern sei an dieser Stelle herzlich für ihr großherziges Engagement gedankt.

Das Jahr 2017 dürfte für die Gemeinde Kranenburg spannend werden. Die Erweiterung und Umstrukturierung des Einzelhandelsbereiches am Großen Haag wird nach und nach konkreter. Ziel ist es, ein möglichst attraktives Einzelhandelszentrum zu gestalten, das den vielen Kunden aus der Gemeinde Kranenburg und der näheren Umgebung auf Dauer eine optimale Versorgung und ein positives Einkaufserlebnis verschaffen kann.

Das Projekt „Windenergiepark Reichswald“ wird in seine entscheidende Phase kommen. Nach wie vor ist das Ergebnis offen und es wird darauf ankommen, eine gerechte und vertretbare Abwägung der Vor- und Nachteile auf einer sachorientierten Grundlage, die sich an Fakten orientiert und auf rechtstaatlichen Prinzipien gründet, zu gewährleisten. Reine „Gefühlsentscheidungen“ sind bei dieser schwierigen Problematik wenig hilfreich.

Die Bürgerinnen und Bürger dürfen sich darüber freuen, dass für das kommende Jahr die Belastung mit Steuer und Gebühren sinken wird. Der typische Vier-Personen-Haushalt wird infolge der Gebührensenkungen 64,10 Euro weniger zahlen müssen. Ab März nächsten Jahres wird die Klever Straße zwischen den Kreisverkehren saniert und geringfügig schmaler gestaltet. Einige neuralgische Gefahrenpunkte können damit entschärft werden. Das trifft auch auf die unfallträchtige Kreuzung B 504 / Römerstraße zu. Mit dem Bau eines Kreisverkehrs wird auch diese Gefahrenstelle zukünftig entfallen.

Schon jetzt lade ich alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich an den kommenden Veranstaltungen im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes zu beteiligen. Darüber hinaus würden sich alle demokratischen Parteien in der Gemeinde über ein verstärktes Bürgerinteresse freuen.

Positiv fällt die Gründung der privaten Euregio Realschule ins Auge, die im August diesen Jahres in Kranenburg erfolgreich an den Start gegangen ist. Auch hier waren viele Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Die Männer und Frauen, die sich in der Schule und im Trägerverein mit Optimismus für die gute Sache engagiert haben, können auf „ihre Schule“ stolz sein. Entscheidend ist, dass mit diesem Projekt viele Kinder die Chance haben werden, in einem ausgezeichneten Lehr- und Lernumfeld gefordert und gefördert zu werden.

Die Gemeinde Kranenburg hat aktuell 10733 Einwohner. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen ist deutlich gestiegen, so dass ein neuer Kindergarten erforderlich wurde. Der zusätzliche zweigruppige Kindergarten wird voraussichtlich ab Ende nächsten Jahres durch die AWO in Betrieb genommen.

Die Entwicklung in unserer Gemeinde ist insgesamt positiv; darüber können wir uns freuen und der Zukunft optimistischen entgegen sehen. Das kommende Jahr ist nicht von Problemen gekennzeichnet, sondern von Chancen und Herausforderungen, denen wir uns gerne stellen.

Für das neue Jahr wünsche ich allen Bürgerinnen und Bürgern ein besinnliches, fried­volles und gesegnetes Weihnachtsfest und für das Jahr 2017 Gesundheit, Zeit für die innere Einkehr, Glück und Wohlergehen.

Mit diesen Wünschen verbinde ich die herzliche Einladung zur traditionellen Neujahrswanderung in Kra­nen­burg am 8. Januar 2017, die um 11 Uhr vor dem Rathaus beginnt und mit der Niederrheinischen Kaffeetafel im Bürgerhaus abschließt. Einlasskarten für die Niederrheinische Kaffeetafel erhalten Sie im Bürgerservice im Rathaus. Ich würde mich freuen, Sie am 8. Januar 2017 in Kranenburg begrüßen zu dürfen.

Kranenburg, im Dezember 2016

Ihr

Günter Steins

-Bürgermeister-

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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