Unsere Serie "Patient Pflege"
Schwester Bianca: "Ich nehme mir die Zeit ..."

Verstehen sich gut: Krankenpflegerin Bianca Zampietro (r.) und Bewohnerin Annemarie Dercks (81) | Foto: Klaus Schürmanns
  • Verstehen sich gut: Krankenpflegerin Bianca Zampietro (r.) und Bewohnerin Annemarie Dercks (81)
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Schon seit 18 Jahren arbeitet Bianca Zampietro in der Krankenpflege, seit 2016 in der Medi Care Seniorenresidenz Kranenburg. Mit der stellv. Pflegedienstleistung sprach das Klever Wochenblatt über ihren Berufsstand.

Warum haben Sie sich beruflich für die Pflege entschieden?
Meine ganze Familie hat in der Krankenpflege gearbeitet, und zwar in den Rheinischen Kliniken Bedburg-Hau. Dort habe auch ich meine Ausbildung gemacht. Zwölf Jahre habe ich dort gearbeitet.

Was mögen Sie an diesem Beruf so besonders?
Die Rückmeldungen und Empathie der Bewohner, weil sie mein Herz zum Strahlen bringen.

Was missfällt Ihnen an diesem Beruf?
Der derzeitige Pflegenotstand. Und der wird erst einmal noch schlimmer werden…

Was sind die Probleme in der Pflege?
Der Pflegeschlüssel ist zu niedrig, es gibt zu wenig Personal. Mir wird allerdings viel zu wenig über die Bewohner und Patienten gesprochen. Das sind Leute, die Deutschland mit aufgebaut haben und viel in ihrem Leben getan haben. Kaum einer hinterfragt, was diese Menschen fühlen.

Was sagen Sie zu dem Satz von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, wenn jeder eine Stunde mehr arbeiten würde, wäre uns geholfen?
Ein Witz! Der Minister sollte sich mal die Dienstpläne anschauen. Alle arbeiten mehr, machen Überstunden und zwar nicht nur eine Stunde.

Ist die finanzielle Entlohnung angemessen für den Beruf?
Es ist besser geworden. Allerdings übernehmen wir Verantwortung für Dritte - im Wechseldienst und auch am Wochenende. Im Vergleich zu einem Industriearbeiter ist das Gehalt zu niedrig.

Haben Sie eigentlich genügend Zeit für die Bewohner?
Ich nehme mir für die Bewohner die Zeit, die sie brauchen. Da bleiben schon mal andere Sachen liegen, die später aufgeholt werden müssen.

Was würden Sie jungen Leuten sagen, die sich überlegen einen Pflegeberuf zu erlernen?
Meine kleine Schwester hat angefangen, diesen Beruf zu erlernen. Darüber freue ich mich sehr . Sie wird gemeinsam mit uns kämpfen, denn nur gemeinsam schaffen wir es, damit sich die Rahmenbedingungen verändern.

Haben Sie ihre Berufsentscheidung einmal bereut?
Nein.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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