Hanna-Heiber-Schule: "Tür nie ganz geschlossen"
Diese Ratssitzung wird in Kranenburg sicher so schnell nicht in Vergessenheit geraten: Am vergangenen Donnerstag waren große und kleine Besucher - rund 70 an der Zahl - ins Rathaus gekommen, um an die Ratsmitglieder zu appellieren, der Hanna-Heiber -Schule eine weitere Existenzchance einzuräumen.
Im Vorfeld hatten sich die drei Kommunen Kleve, Kranenburg und Bebdurg-Hau zusammengetan, um angesichts sinkender Schülerzahlen und dem in Kleve von Eltern formulierten Wunsch nach Einrichtung einer Gesamtschule, Schule neu zu gestalten.
Letzten Endes hatten Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder in der Klever Gesamt- oder Sekundarschule - oder aber in den Sekundarschul-Teilstandorten in Bedburg-Hau oder Kranenburg anzumelden. Für jede Schule gab es per Gesetz Mindestanmeldezahlen, die in Kranenburg bei Weitem nicht erreicht werden konnten. Ratsvertreter und auch die Schulleitung hatten mit einer größeren Resonanz von Seiten der Eltern gerechnet. Aber nur 17 Kinder waren an der neu zu gründenden Sekundarschule angemeldet worden. Somit wird nun die Hauptschule auslaufen, eine Sekundarschulgründung wird zumindest in diesem Jahr nicht stattfinden. Soweit die Fakten. Am Donnerstag stand nun die Entscheidung im rat an, was künftig mit der weiterführenden Schule in kranenburg geschehen soll. Die Beschlussvorlage für den Rat hatten die Mitglieder des Schulausschusses erarbeitet und formuliert, die Schule sukzessive auslaufen zu lassen.
Am Donnerstag wollten das Eltern und Schüler nicht so einfach hinnehmen. Kritisiert wurde die „schlechte Information“ in Sachen Sekundarschule und natürlich die Schließungspläne. „Niemand kann sagen, er wäre nicht informiert gewesen“, wandte sich Bürgermeister Günter Steins an die Besucher und nahm damit Bezug auf Informationsveranstaltungen in der Mehrzweckhalle Materborn aber auch in der Hanna-Heiber-Schule.
Aber, so Günter Steins, ein Ratsbeschluss sei nicht in Zement gegossen. Nur: 17 Anmeldungen seien einfach zuwenig gewesen. Martin Daams, Hanna-Heiber-Schüler, argumentierte: „Sie sagen, die Kinder stehen im Mittelpunkt - aber die Kinder werden nie gefragt.“ Der Bürgermeister antwortete: „Ich glaube, es sind viele Schüler der Hanna-Heiber-Schule hier - aber niemand von denen, die die Schule noch besuchen sollen.“
Nur zwei Eltern von Drittklässlern hatten sich ins Rathaus verirrt. Steins machte den Eltern klar, dass von Seiten der Politik und Verwaltung alles zum Erhalt der Schule getan worden sei. Jetzt sei es an den Eltern, aktiv zu werden, für die Sekundarschule zu werben, um so eventuell ein erneutes Anmeldeverfahren im kommenden Jahr anzustoßen.
„Sollte im nächsten Jahr genügend Resonanz da sein, ist ein zweites Verfahren denkbar.“
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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