Eine private Schule für Kranenburg scheint machbar

Nein, noch geben die Kranenburger ihre weiterführende Schule nicht verloren. Freitag Abend trafen sich interessierte Bürger, aber auch Vertreter aus Politik und Verwaltung im Haus Hünnekes, um sich zum einen in Sachen Schulneugründung zu informieren, zum anderen aber auch, um einen Verein zu gründen, der sich mit allen Belangen rund um die zu gründende Schule beschätgien und die Dinge vorantreiben soll.

Fachanwalt
Mit Martin Nienhaus hat der Verein jetzt einen ersten Vorsitzenden, der von Anne Bering unterstützt wird. Die Kassenführung liegt in Händen von Bärbel Ketelaer, die Schriftführung übernahm Joachim Janssen, Iris Roos wurde zur Beisitzerin gewählt. Die Satzung wurde einstimmig verabschiedet.
Bevor es aber Freitag Abend zur Vereinsgründung kam, hatte Rechtsanwalt Janbernd Wolfering, Fachanwalt für Verwaltungsrecht von der Kanzlei Dr. Petermann und Wolfering, Düsseldorf, das Sagen.

Gründung einer Realschule

Der Anwalt, selbst Vater von fünf Kindern, begleitet seit 25 Jahren die Neugründung privater Ersatzschulen. Er machte Hoffnung, bescheinigte Kranenburg eine prima Ausgangslage und empfahl zu Beginn die Gründung einer Realschule. „Eine private Gesamtschule zu gründen ist wegen der Differenzierung schwierig“, so Wolfering. Schule lasse sich in privater Trägerschaft auch klein denken. Außerdem sei auf Dauer auch eine gymnasiale Oberstufe denkbar. „Das ist viel zu wenig bekannt“, wandte sich Woltering an die Zuhörer. Eine weitere gute Nachricht: Die Bezirksregierung lege als Genehmigungsbehörde keine Steine in den Weg.

Alleinstellungsmerkmal
Als interessant und vor allem als Alleinstellungsmerkmal bewertete der Anwalt die Idee eines grenzüberschreitenden, bilingualen Konzeptes, das unter Umständen auch Fördermöglichkeiten durch die Euregio eröffne. Bürgermeister Günther Steins, der die Idee einer privaten Schulgründung schon während der Schließung der Hanna-Heiber-Schule ins Gespräch gebracht hatte, berichtete, dass die Idee auch in den Niederlanden wohlwollend aufgenommen worden sei - der dortige deutsche Botschafter Unterstützung signalisiert habe.

Die Frage nach einer ausreichenden Anzahl von Schülern beantwortete Wolfering: „Haben wir hier genügend Schüler? Die Frage stellt sich mir nicht.“ Zwei zweizügige Grundschulen, dazu Schüler aus einem Umkreis von rund 25 Kilometern - das dürfe erfahrungsgemäß reichen. Dabei kämen Kranenburg auch die Schüler zugute, die von der Klever Realschule abgewiesen würden. Denkbar sei der Beginn im Schuljahr 2016/2017.

Interessenten, die die Gründung einer privaten Ersatzschule in Kranenburg mit auf den Weg bringen oder diese finanziell unterstützen möchten, melden sich unter Tel. 02826/83 78. Spendenquittungen können ausgestellt werden.

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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