Das Ende einer Ära?

Im Juli 1981 öffnete der Wirichs Baumarkt an der Kalkarer Str. 77 in Kleve seine Pforten und begann seinen Geschäftsbetrieb. Was in einer recht kleinen Halle, einer ehemaligen Autowerkstatt anfing mauserte sich im Laufe der Zeit zu einem gestandenen Baumarkt mit über 6300 m² Verkaufsfläche und einem stetig wachsendem Kundenstamm. Im Jahre 1997 erfolgte die Übernahme der Fa. Wirichs durch die damals der Metro angehörigen Praktiker Gesellschaft, bis der Markt schließlich im November 2012 zur Vertriebslinie Max Bahr umgeflaggt wurde.

In diesen bisher mehr als 32 Jahren, die es diesen Betrieb gibt, und er in seiner Art der älteste in Kleve ist, war dieser Baumarkt für alle Mitarbeiter aber auch für viele Kunden mehr als nur ein Gebäude in dem man die benötigten Werkzeuge und Materialien für seine handwerklichen Arbeiten bekommen hat.

Für manche Kunden, vorwiegend älteren Jahrgangs war dies mitunter ein Ort um soziale Kontakte zu pflegen, wo man sie sonst im privaten Bereich nicht mehr hatte. Da waren die Mitarbeiter, die dort anzutreffen waren, oft auch mal einfach Menschen mit denen man sein Leid teilen konnte. Aus vielen anfänglichen Verkaufsgesprächen wurden teils sehr intensive Gespräche über Sorgen und Nöte der Kunden. Vielen half es dabei einfach, das es jemanden gab, der ihnen nur zuhörte. Im Verlauf der Jahre hat sich manches aufgrund der Schnelllebigkeit verändert. Drastische Personaleinsparungen waren eine der Folgen. Auch wenn es für manch einen nicht immer so aussah, haben wir Mitarbeiter immer unser Bestes gegeben, um den Dienst am Kunden aufrecht zu erhalten. Und natürlich auch das offene Ohr, wenn jemand einfach mal nur reden wollte.

Für uns Mitarbeiter ist die Firma ein zweites zu Hause. Real nutzbar verbringen wir mehr Zeit bei der Arbeit als mit den Angehörigen daheim. So sind die Kollegen untereinander mehr, sie sind eine zweite Familie geworden mit allen Vor- und Nachteilen. Man streitet sich, verträgt sich wieder. Teilt auch hier Sorgen und Nöte miteinander, leistet gegenseitig Hilfestellung, lacht und weint miteinander. Auch dieses sind gewachsene Strukturen, die man nicht einfach so beiseite legen kann.

Leider hatten wir (nur noch 42 Mitarbeiter) keinen Einfluß auf unternehmerische Entscheidungen, die wir nicht guthießen und doch müssen wir nun deren Folgen mittragen.

Wir sind der festen Meinung, daß unser Baumarkt hier in Kleve eine gute Perspektive für einen jeden Interessenten bietet. Vielleicht haben wir ja noch das Glück, dass es einen neuen Betreiber gibt, der das Potential erkennt und diesen Betrieb als solches wie er ist weiterführt.

Eine hoch motivierte Mannschaft die in jeder Situation loyal zur Firma steht ist bereit, dieses Unterfangen mit anzupacken und zum Erfolg zu führen.

Sollte es jedoch nicht dazu kommen, sind wir sicher, daß das Ende dieser Baumarkt-Ära doch eine Lücke in Kleve hinterlässt, an die manch einer vl. auch mit einer kleinen Träne im Auge denken wird.

Wie heißt es doch so schön:

Niemals geht man so ganz ….

Die Belegschaft des klever

Wirichs

Praktiker

Max Bahr

Baumarktes an der Kalkarer Str. 77

Autor:

Frank Fölling aus Kranenburg

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