Biotopverbund Deutschland-Niederlande

Foto: Gemeinde Kranenburg

Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Prof. Beate Jessel, besuchte heute die niederländisch-deutsche Grenzregion im Kreis Kleve (NRW), um sich über das vom BfN geförderte Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben „Netzwerk Grüne Grenze“ zu informieren. Die Wanderung und Ausbreitung von Arten richtet sich nicht nach Staatsgrenzen; trotzdem stehen hier oft unterschiedliche Planungs- und Rechtssysteme sowie gesellschaftliche und sprachliche Unterschiede dem Aufbau grenzüberschreitender Biotopverbundstrukturen entgegen. In dem Modellvorhabens sollen daher Vorgehensweisen entwickelt und erprobt werden, wie trotz dieser Verschiedenheiten zwischen den beiden Staaten erfolgreich grenzüberschreitende Biotopverbundmaßnahmen realisiert werden können.

„Der Aufbau nationaler und grenzüberschreitender Biotopverbundsysteme ist ein zentraler Bestandteil einer „Grünen Infrastruktur“, deren Sicherung und Ausbau ein wichtiges Ziel der Biodiversitätsstrategie
der Europäischen Union bis 2020 ist“, sagte Beate Jessel bei ihrem Besuch in der NABU-Naturschutzstation Niederrhein in Kranenburg. „Der Aufbau einer Grünen Infrastruktur sichert den Erhalt attraktiver und artenreicher Landschaften und ermöglicht den heimischen Arten Wanderungs-, Ausbreitungs- und Austauschbewegungen in der Landschaft. Nur so können sie sich räumlich und zeitlich an den Landschaftswandel anpassen. Funktionierende Verbundstrukturen auch über Staatengrenzen hinweg sind zudem vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Auswirkungen des Klimawandels besonders wichtig“, führte die BfN-Präsidentin
weiter aus.

In vier Teilprojekten werden im Rahmen des Vorhabens „Netzwerk Grüne Grenze“ bis 2015 konkrete Maßnahmen zum Biotopverbund im Grenzbereich zwischen den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen umgesetzt. Der Bund stellt hierfür mehr als 1,1 Mio. € zur Verfügung. Weitere Projektförderer sind das Land Nordrhein-Westfalen mit über 480 Tausend Euro und die Heinz-Sielmann-Stiftung.

Projektträger ist der NABU-Landesverband Nordrhein-Westfalen, der die Maßnahmen in Kooperation mit regionalen Partnern realisiert. Alle Teilvorhaben sind im räumlichen Zusammenhang mit entsprechenden Biotopverbundplanungen in den Niederlanden und in Deutschland zu sehen und bilden die räumliche Fortsetzung bereits realisierter bzw. geplanter Maßnahmen in den Niederlanden und auf nordrhein-westfälischem Gebiet. Koordiniert wird das Vorhaben von der NABU-Naturschutzstation Niederrhein in
Kranenburg, die auch eines der Teilprojekte in der Grenzregion am Südrand des Reichswaldes umsetzt. Dort ließ sich die BfN-Präsidentin die geplanten Maßnahmen in Anwesenheit der Projektpartner von beiderseits der Grenze vor Ort erläutern.

Die Erfahrungen und entwickelten Methoden des Modellprojektes sollen später auch in anderen Grenzregionen Deutschlands genutzt werden.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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