„Als Prinz ins kalte Wasser gesprungen“

Nach dem Internationalen Prinzenfrühschoppen und den ersten beiden „Bunten Abenden“ der KG Krunekroane hat Kranenburgs Majestät Franz-Josef „der Geheime“ in diesem Monat gleich drei „Heimspiele“ im Bürgerhaus absolviert.

Seinem Auftritt beim Prinzenfrühschoppen betrachtet Franz-Josef Pietersma auch heute noch mit gemischten Gefühlen. „Ich habe am ganzen Leib gezittert, weil ich Schwierigkeiten habe, auf der Bühne vor so einem großen Publikum frei zu sprechen“, gibt der 58-Jährige zu. „Aber als Prinz bin ich ja auch ins kalte Wasser gesprungen.“
Seit ewigen Zeiten ist er passives Mitglied der Krunekroane, besucht mit Vergnügen die Sitzungen der Karnevalsgesellschaft. „Aber ich bin bisher in keiner Garde gewesen.“
Auf einem Nachbarschaftsfest wurde Franz-Josef Petersma im vergangenen Jahr dann von den Ex-Prinzen Heinz Nielen und Jürgen „Rizzi“ Reintjes angesprochen. „Sie haben mich gefragt, ob ich nicht als Aktiver bei der KG Krunekroane mitmachen wollte.“ Der gelernte Schreiner dachte im ersten Moment, dass seine handwerklichen Fähigkeiten als Wagenbauer benötigt würden. „Aber die suchten einen Karnevalsprinzen.“ Es folgte eine schlaflose Nacht, schließlich hat Franz-Josef Pietersma zugesagt.

Allerdings sollte dies ein großes Geheimnis bleiben. Den Titel „Der Geheime“ hat er sich redlich verdient. Schließlich erfuhr selbst seine Ehefrau Karla erst wenige Stunden vor der Proklamation, dass Franz-Josef neuer Karnevalsprinz in Kranenburg wird.

Infiziert vom Bazillus Karnevalitis wurde die Kranenburger Tollität vor 49 Jahren. Erich Bongers war Prinz und beim großen Karnevalsumzug im Jahr1964 war „Humba Täterä“ der große Karnevalshit. „Das Lied wurde immer wieder gespielt, der ganze Ort hat mitgesungen. Das hat mich nicht mehr losgelassen.“
Beruflich arbeitet Franz-Josef Pietersma seit 17 Jahren in der JVA Kleve. Zu einem Gastspiel an der Krohnestraße mit Funkemariechen und Garde wird es allerdings nicht kommen: „Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps“, sagt Pietersma.