Nach Karneval beginnt sofort die Fastenzeit
Das brausende Leben der Karnevalszeit beeinträchtigt den Lebensrhythmus der Menschen so stark wie den Wechsel der vier Jahreszeiten und wird deshalb auch die fünfte Jahreszeit genannt.
Nachdem die letzten Narren am Veilchendienstag genau um 24.00 Uhr das Feiern beendet und ihre Narrenkappen absetzt haben, bricht der 40-tägige Zeitraum des Fastens an - die Vorbereitung auf das Hochfest Ostern, worin die Gläubigen verzichten - ein Opferzeichen - , sich besinnen und beten.
In der Vergangenheit bestreute der Pfarrer die Gläubigen als Zeichen der Buße mit Asche. Nun zeichnet er ein Aschenkreuz auf ihre Stirnen. Dafür benutzt er die Asche von Palmzweigen des Vorjahres.
Der Zeitraum von 40 Tagen erinnert an Jesus, der diese Zeit fastend in der Wüste - einem Ort der Stille und Besinnung - verbrachte, um sich auf das Opfer, das er den Menschen bringen sollte, vorzubereiten. Die heilige Zahl 40 erinnert an die 40 Tage, die Mose auf dem Berg Sinai bei Gott war.
Thomas Cole malte 1843 Christus in der Wüste mit zwei ihm dienenden Engeln.
Pieter Breughel malte 1559 ein besonderes Gemälde, worauf Karneval und Fasten als einanders Antipole wurden dargestellt den „Kampf zwischen Karneval und der Fastenzeit“. Oben links die Bräuche des Karnevals und rechts die der Fastenzeit. Wirtshäuser und eine Kathedrale sind Gegengesetze Einrichtungen. Karneval ist personifiziert als Prinz Karneval und die Fastenzeit als Frau Fasten.
Fasten bedeutet eigentlich einmalige Sättigung. In der Fastzeit soll auch das Auge fasten. In der Stifts- und Wallfahrtskirche St. Peter und Paul in Kranenburg sind deshalb die Flügel des Kreuz- und Marienaltars geschlossen.
Ich besuchte in der Fastenzeit die Basilika St. Marcellinus und Petrus in Seligenstadt (Hessen) und die St. Justinuskirche im Alzenau (Bayern), wo ich Altarteile sah, die auf andere Weisen dem Auge entzogen wurden.
Autor:Eelco Hekster aus Kranenburg |
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