Medizinischer „Do-it-yourself Fachmarkt“ in Zyfflich

Ältester Karnevalsaktivist in Zyfflich: Hans-Gerd Kersten
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Fulminanter Jubiläums-Kappenabend in der Zyfflicher Dorfscheune mit viel Musik, Tanz und Super-Stimmung. Publikum und Akteure zeigten sich in Hochform und ließen die Scheunenwände wackeln.

ZYFFLICH Unter dem Motto „Et kömmt wie et kömmt“ hatten die Zyfflicher Karnevalsgecken am vergangenen Wochenende im 30. Jubliäumsjahr zum Kappenabend in die ausverkaufte Zyfflicher Dorfscheune geladen. Pünktlich zur Geckenzeit um 19.11 Uhr enthüllte Abendmoderator Rolf Jansen traditionsgemäß das von Heidi van Koeverden entworfene Bühnenbild und versprach dem Publikum ein kurzweiliges, fulminantes Programm. Nicht zu viel versprochen:
Als Eisbrecher fungierte die Mini-Tanzgarde, die die Augen und Ohren der Zuschauer mit ihrem gekonnt dargebrachten Gardetanz schon zu Beginn verwöhnten – und ernteten dafür den ersten „Et kömmt wie et kömmt“-Karnevalsorden des Abends.
Yannick Basmer nahm als jüngster Büttenredner des Abends das Schulleben auf die Schüppe und resümierte sein bisheriges Realschul-Dasein getreu Motto: „Schüler sind für Lehrer wie ein Lottogewinn – sie geben ihrem Leben erst den richtigen Sinn.“
Als Äquivalent des jüngsten trat im Anschluss Hans-Gerd Kersten als ältester Aktiver in die Bütt und berichtete über seine Begegnung der besonderen Art mit der neuen amerikanischen Fast-Food-Ernährungsweise. Dabei im Fokus: sein Versuch, einen XXXL-MacWopper zu bändigen und der Dank an das Unternehmen USK („unser sauberes Kleve“), die das Resultat diese Schlacht beseitigen mussten.
Dass musikalische Darbietungen im Karneval eine große Rolle spielen, bewiesen die Euwer-Sisters, die mit Live-Gesang Hits der Neuen deutschen Welle coverten und mit einer fantastischen Show bildlich in Szene setzten.
Herausragend wie immer: Rolf Jansen und Werner Stutzinger als Mitglieder des hiesigen Musikvereins, diesmal zusammen mit Sohn Hendrik Jansen zum Reinigen des vereinseigenen Musikheims verdonnert. Sie strapazierten die Lachmuskeln des Publikums auf das Äußerste mit ihrem humoristischen Rückblick auf das vergangene Dorfjahr und nahmen natürlich auch die Nachbarn aus den Niederlanden auf´s Korn: Schließlich meinten sie zu wissen, warum Holländer längerer Ohren als Deutsche haben – „Sie werden schon als Kinder an den Ohren in die Höhe gehoben, um einen Weltmeister zu sehen“.
Einer der Höhepunkte eines jeden Karnevalsabends: die Tanzgarden. Auch in Zyfflich ist das nicht anders. Die Große Tanzgarde Zyfflich (GTZ) sorgte für einen rasanten Übergang und zeigte eine professionelle Darbietung mit gekonnten Radschlägen und akrobatischen Elementen – ein Augenschmaus für echte Karnevalisten.
Ebenfalls Tradition ist der Auftritt von Martha und Lisbeth, alias Elke Jansen und Petra Hansen, im Zyfflicher Karneval, die den Jahresrückblick nicht am Ende des Jahres, sondern stets eine Woche vor Rosenmontag halten. Ob geklaute Autoreifen oder der Führerscheinentzug der Dorfwirtin, nichts entging den beiden betagten Frauen.
Das Zyfflicher Panikorchester geleitete das Publikum in die für das Zwergfell wohl verdienten Entspannungspause.
Dass auch die Zyfflicher Frauen dem Klischee entsprechen, ihnen entgehe nichts, bewiesen die Damen des Kegelvereins „Zeker weten“: Hört eine etwas, wissen es sofort alle – die praktische Funktion des Multiplikators. Als Straßenarbeiter getarnt bestätigten sie einmal mehr, dass der liebe Gott Adam lediglich als Rohentwurf für die Schaffung der Frau genommen hat.
Der Showtanz der Teenies unter dem Motto „Smooth Criminal“ trieb das Publikum erneut auf die Stühle und überzeugte mit gewagten Hebefiguren und tollen Kostümen der 20er Jahre.
Das Team SevenUp, bestehend aus den Angehörigen der Familien Basmer und Daams, boten Lokalkolorit verpackt in einem märchenhaften Rahmen und gespickt mit spitzfindigem Humor. Selbstverständlich fand im Happy End der Prinz seine Braut, leider mussten dabei jedoch die drei weißen Tauben daran glauben.
Im Showtanz der Großen Zyfflicher Tanzgarde zeigten die jungen Mädels, dass sie so richtig Spaß am Tanzen haben. Mit dem Flash Mob Dance „Glow“ trafen sie genau den richtigen Nerv des Gerne-Mittanz-Publikums und heizten die Dorfscheune erneut ein.
Beim Auftritt des Zyfflicher Quartetts Willi Haukes, Karl Thyssen, Andreas Verhoeven und Rob van Hooren gab auch der letzte Gecke in der Zyfflicher Dorfscheune auf und ließ seinen Lachtränen freien Lauf. Grund hierfür: die Eröffnung des OP-Fachmarktes DEE („Düt et eigens“) in der Dorfmitte. Ob den Rausholservice RHS2000 „Entbindung selber machen“ oder das unwiderstehliche Angebot des Monats: „2 künstliche Darmausgänge zum Preis von einem“. Hier konnte jeder medizinische Do-it-yourself-Handwerker ein Schnäppchen machen und unterstützt dabei noch die dringend benötige Gesundheitsreform.
Erwähnenswert bleibt nur noch, dass die letzte Rakete des Abends von den Aktiven selber gezündet wurde und dem traumhaften Publikum als Dank galt.

INFO
Ehrung
Der Kranenburger Karnevalsprinz Thomas der Stimmungsvolle ließ es sich nicht nehmen, den Zyfflicher Kappenabend mit einem Besuch zu unterstützen. Besondere Anerkennung erfuhr dabei Willi Haukes, der von Prinz Thomas den Ehrenorden für seine Dienste im Zyfflicher Karnevalsleben erhielt.

Autor:

Andre Meisters aus Kranenburg

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