Hl. Joseph als Lehrer in Kranenburg
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Joseph als Zimmermann dem vom kleinen Jesus geholfen wird kennen wir; Joseph, der ihn auf dem Arm hält in innigem Zusammensein, sehen wir schon weniger oft. Joseph als Lehrer, der den Jungen der ihn „Vater“ nennt unterweist ist schon eine Seltenheit.
Aber was? Es ist das „Sch’ma Jisrael“, das „Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig“.
Der Zeigefinger der natürlich wirkenden Hand schwebt über die Andeutung der Stelle „Dtn 6,4“, also Deuteronomium, kapitel 6, Vers 4. Ein einziger Herr, also gibt es nur einen Gott. In der Bildgruppe zeigt der Knabe genau das größte Problem der frommen Juden mit dem Christentum an.
Die Wesens-Einheit von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist wird bei ihnen verstanden als Vielgöttertum und nicht zu vereinen mit dem zentralen Bekenntnis des Monotheismus, eben das „Höre Jisrael!“.
Dass aus dem einen Allmächtigen Gott verschiedene Eigenschaften hervorgehen und auch eigens benannt werden wie „Liebe“, „Güte“, „Weisheit“, „Gerechtigkeit“, „Strenge“ und so weiter, die doch allesamt wieder zurückgehen zu dem Einen, ist auch den Juden nicht fremd.
Das hört sich alles so einfach an, aber hat eine einzige Person nur zwei menschliche Eigenschaften wie „Schönheit“ und „Treue“ inne, dann grenzt das für uns Menschen fast an ein Wunder. Soll die Person auch noch weise sein, und gerecht und streng, dann können wir kein Beispiel mehr finden.
Wir haben das Gebiet des nicht mehr Erlebbaren erreicht. Sowohl die Wesens-Einheit von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist als auch das das wieder Zurückfließen von verschiedenen Eigenschaften zum Einen liegt jenseits der Erfahrung. Nur dann und wann erfahren wir Glück wenn es mal gelingt Unvereinbares zu vereinen, ein anderer, gelungener Mensch zu sein, wenn auch nur kurz.
Dieses Glück zeigt auf ein größeres und tieferes Glück hin, das wiederum auf ein noch tieferes, zum Urgrund des Glückes.
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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