In der Evangelischen Kirche in Kleve-Keeken lauten die Notglocken
Der Zwiebelhelm der evangelischen Kirche in Keeken ist schwer krank

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Unbemerkt vermehrten sich im Zwiebelhelm der evangelischen Kirche am Bylandsweg in Kleve-Keeken Vernichter, die zur Artsgruppe Hedobia imperialis gehören, also Holzkäfer. Durch das undichte Dach konnte Regenwasser in den Turm dringen und auf Holzteile darin einwirken. Jeder am Niederrhein kennt diese besondere Kirche. 1728 als Saalkirche erbaut und 1894 mit einem Westturm mit Zwiebelhelm und angebautem Pastorat erweitert. Am 5. Mai 1902 wurde das neue Kreuz auf den Kirchturm gesetzt. Am 8. Mai nahm Pfarrer Franck in seiner Himmelfahrtspredigt auf das „so erfreuliche Ereignis mit einigen Worten Bezug, indem er die Bedeutung des Kreuzes für die Welt- u. Seelengeschichte hervorhob.“ So steht es im Protokoll.
Diese Art Helme kennen wir am Niederrhein nicht, nur in Bayern und Österreich. Deshalb ist diese Kirche etwas Besonderes. Die Zwiebel ist ein Ägyptisches Symbol der Ewigkeit. Aber wie es jetzt mit dem Zwiebelhelm in Keeken steht, hat dieser kein langes Leben mehr zu erwarten, wenn nicht sofort eingegriffen wird.
Begonnen hat es nach den Sturm-Tiefen im Jahr 2018. Oktober 2018 wurde festgestellt, dass das Kreuz auf dem Zwiebelhelm sich in seiner Befestigung gelockert hat und wackelig war. Ein Dachdecker wurde beauftragt diese Stelle auszukundschaften. Dieser stellte fest, dass ein Balken im Dachstuhl komplett verrottet war. November 2018 war Dipl. Ing. Heinz-Josef van Aaken aus Kevelaer an der Stelle. Für seine Untersuchung musste der Bleikragen an der Kaiserstielummantelung und einige Schieferplatten entfernt werden. (Ein Kaiserstiel ist ein Helmstang, die Spitze einer Kirchturmkonstruktion). Am Anfang dieses Jahres gab es noch einmal Begehungen und Begutachtungen am und im Turm. Danach wurde die Kirche für Gottesdienste und Besuche gesperrt. Es war zu gefährlich sich in der unmittelbaren Umgebung der Kirche zu befinden.
Kurz danach konnte van Aaken auf einer Hubbühne diese Arbeit durchführen und es wurden dabei Fotos gemacht. Vorher wurde der Zwiebelhelmbereich mit einem Staubsauger gereinigt. Die Folgen der Feuchtigkeit und die Arbeit von Holzkäfern wurden dabei sichtbar.
Ich habe die Fotos meinem Schwager – einem Restaurator – gezeigt und er spach von der Möglichkeit, dass die Löcher in den Balken von den Gefährlichsten der Holzkäfern der Xestobium rufovillosum, auf Englisch deathwatch beetle, sein können. Normalerweise fressen die Larven von Holzkäfern kleinere Löcher im Holz als auf dem Foto zu sehen sind. Die Fotos in diesem Beitrag wurden von Astrid Lichomski-Schirmer des Evangelischen Kirchenkreis Kreis Kleve und Heinz-Josef van Aaken gemacht.
Es ist schon 2 Minuten nach 12 Uhr für die Zwiebelhelmspitze. Die Bekämpfung der Holzkäfer ist sehr kompliziert und kostspielig, die Reparatur nicht weniger. Die Kirchengemeinde Schenkenschanz-Keeken ist nicht reich. Sie schafft es niemals die Kosten davon allein aufzubringen. Die Kirche ist Denkmal geschützt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz könnte beispringen, wie auch Sponsoren, die die Keekener Kirche retten wollen. Pfarrerin Frau Sabine Jordan-Schöler freut sich über jede Gabe.

Autor:

Eelco Hekster aus Kranenburg

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