Wirtschaftsförderung Kalkar präsentierte den digitalen Werkzeugkasten
Die Digitalisierung unterschiedlichster Lebensbereiche hat auch das Handwerk erreicht und stellt kleine und mittlere Betriebe vor neue Herausforderungen. Dabei hat sich längst herumgesprochen, dass Handwerksbetriebe durch branchenspezifische Software vor allem ihre Organisation deutlich verbessern und die Kommunikation erleichtern können. „Die Einführung und Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen gehören häufig nicht zu den Kernkompetenzen der Handwerksbetriebe,“ hat der Kalkarer Wirtschaftsförderer Dr. Bruno Ketteler erkannt. Also lud er das lokale Handwerk jetzt gemeinsam mit Kreishandwerksmeister Ralf Matenaer zu einer Informationsveranstaltung in die Messe Kalkar ein. In kurzweiligen Präsentationen erhielten die anwesenden Firmenvertreter, zu denen auch Unternehmen aus den Nachbarstädten Kleve und Rees gehörten, innerhalb von 90 Minuten einen Überblick über zentrale Aufgabenstellungen bei der Umsetzung digitaler Lösungen. Und dieser „digitale Werkzeugkasten“ hat einige zu bieten.
So stellten Hans-Gerd Bleckmann und André Voller (Informationssysteme Bleckmann, Rees), handwerksbezogene Anwendungssoftware vor. Voller simulierte anschaulich den Ablauf des Notdiensteinsatzes eines Heizungsmonteurs am Wochenende. Mithilfe einer App und der entsprechenden Eingaben durch den Mitarbeiter vor Ort werden alle relevanten Daten erhoben. Diese fließen dann am folgenden Arbeitstag, ganz ohne die frühere „Zettelwirtschaft“, in eine automatische Rechnungsstellung ein.
Im Anschluss daran erläuterte Oliver Tagisade, Geschäftsführer des Kalkarer Systemhauses Klesys, sicherheitsrelevante Aspekte der Digitalisierung. Dabei hob Tagisade die positiven Veränderungen hervor, die mit Cloud-Diensten verbunden sind. „Was die Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Sicherheit anbetrifft, können gerade Handwerksbetriebe von diesen Angeboten profitieren.“
Auf großes Interesse stieß auch die Präsentation von Thomas Werthwein, der praxisnah unterschiedliche Förderprogramme zur Digitalisierung vorstellte. Werthwein ist bei der Handwerkskammer Düsseldorf Beauftragter für Innovation und Technologie. Sein Fazit: „Für Beratungsleistungen oder für Investitionen in Digitalisierung und in deren Umsetzung stehen Fördermittel von bis zu 50.000 Euro pro Betrieb zur Verfügung.“ Der Aufwand für die Antragstellung ist überschaubar, die Handwerkskammer gibt interessierten Unternehmen gerne Hilfestellungen.
„Veranstaltungen wie jene in Kalkar tragen dazu bei, die Hemmschwelle in Bezug auf Digitalisierungsvorhaben zu senken,“ sagt Richard Thielen, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Kleve. „Das kann dem Handwerk helfen, denn der Kunde, ganz gleich ob privat oder gewerblich, stellt teilweise neue Erwartungen an Produkte und Dienstleistungen, aber auch an die Kommunikation.“
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.