Auch in Krisenzeiten hält Kalkar zusammen
Gastronomen schließen zum Wochenende ihre Betriebe

Kalkar steht auch in schweren Zeiten zusammen: Die Gastronomen hoffen auf das Beste für die anstehende Zeit und setzten ein Zeichen im Kreis Kleve mit ihrere gemeinsamen Entscheidung.
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Kalkar. "Es ist sicherlich keine leichte Entscheidung, aber sie ist dringend notwendig," machte Bürgermeisterin Dr. Britta Schulz am Mittwoch Nachmittag klar, als sie sich mit den Kalkarer Gastronomen zum Gespräch traf. Um die Ausbreitung in der Nicolaistadt Kalkar weiter einzudämmen, möchte die Bürgermeisterin eine weitere Verfügung für die Stadt herausgeben. In der soll geregelt werden, dass ab sofort alle Restaurants, Imbissbetriebe und Cafés schließen müssen. Dabei erntet die Bürgermeisterin breite Unterstützung der Gastronomen. "Wir haben in der vergangenen Woche, in der abzusehen war, dass sich die Situation weiter zuspitzt, mit allen Bürgermeistern aus dem Kreis Kleve einen guten Austausch geführt. Wir wollen über das, was wir gemeinsam bereits beschlossen haben, hinausgehen und weiter die möglichen sozialen Kontakte eindämmen," begründet Dr. Britta Schulz die Entscheidung. Nicht davon betroffen sind Lieferdienste. Diese dürfen jedoch ausschließlich die Speisen liefern.

Gastronomen ziehen an einem Strang

"Wir wissen alle um diese Situation. Je früher der Erlass kommt, umso eher können wir Gastronomen handeln und uns um Hilfen kümmern," so Frank Ligensa vom Brauhaus Kalkarer Mühle. In den letzten Tagen haben die Gastronomen bereits einen großen Verlust eingefahren. "Ich hatte heute mittag genau sieben Gäste, sonst sind es 50," erklärt Georg Kellendonk. Zu seinem Team gehören 22 Mitarbeiter. Fünf Aushilfen haben bereits die Kündigung erhalten. Die anderen arbeiten in Kurzarbeit. "Wir hoffen das Beste, sodass wir im Juni vielleicht wieder die Türen öffnen können," so die Einschätzung des Gastronomen. Für das Marktstübchen ist der Corona-Virus der zweite herbe Einschlag in der erst siebenjährigen Unternehmensgeschichte. "Als wir vor zwei Jahren den Wasserschaden hatten, wusste ich nicht, dass es uns irgendwann nochmal so schlimm treffen wird," so Ulla Hübbers. Das Marktstübchen hat bereits unter den ersten Verfügungen leiden müssen. "Eine Kneipe wird halt überwiegend abends betrieben," ergänzt Hübbers.
Die Stadt Kalkar, die sonst für die Gastronomie und Touristik bekannt ist, setzt jetzt damit im Kreis Kleve ein weiteres wichtiges Zeichen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus. "Das ist kein Spiel und Spaß mehr, das ist bitterer Ernst," so die Bürgermeisterin abschließend. Sie hofft auf das Durchhaltevermögen der Kalkarer Gastronomen und Einzelhändler sowie die Unterstützung der Bundesregierung in dieser schwierigen Zeit. Kalkar hält fest zusammen, auch in der Krise.

Autor:

Tim Tripp aus Kleve

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