Unkrautwichtel und Storchnnester in Wissel gesichtet

- Erntekönigin Birgit Steffen
- Foto: Tim Tripp
- hochgeladen von Annette Henseler
Es wird Herbst, die Felder sind abgeerntet, die Scheunen voll. Dafür wurde Dank gesagt: Mit einem großen Erntedankzug, der seinesgleichen sucht.
Als sich die Wagen und Fußgruppen zum Zug formierten, freuten sich die vielen Gäste aus Nah und fern schon vor Zugbeginn über die vielen Ideen, die auch in diesem Jahr wieder in die Gestaltung der Wagen und Kostüme eingeflossen waren.
Da hatten sich die Kleinsten in flinke Mäuschen verwandelt, die Schulkinder hatten ihre Fahrräder mit bunten Bändern schön geschmückt - und auch Nachbarschaften und Vereine hatten der Phantasie wieder freien Lauf gelassen. Dass Pastor van Dornick ein bunt geschmücktes Kreuz durch die Menge zog, dass mit Gerd Kösters, 79, ein bisher aus dem Vereinsgeschehen nicht wegzudenkendes, aktives Vorstandsmitglied geehrt wurde, das alles gehörte gestern zum Wisseler Erntedankzug.
Milch und Käse waren schön angerichtet - die dicke Kuh, die den Trecker schmückte, hatten die Wagenbauer vom Lindeneck ausgesägt. Neben dem schön geschmückten Erntewagen waren die Störche sehenswert. Mit diesem Thema war ein aktuelles Ereignis aufgegriffen worden: Auf ihrem Weg gen Süden hatten sich die Störche vor einigen Wochen in Wissel zur nächtlichen Ruhe gesetzt. Carlo van Holt, Erntedankgemeinschaft Wissel: „Das war ein wirklich wunderschönes Erlebnis. Die Störche saßen auf den Dächern und auf dem Ausleger eines Kranes. Ich bin morgens ganz früh aufgestanden - da saßen die Störche immer noch da.“ Erst als die Sonne aufging, setzten die Störche ihren Weg in Richtung Süden fort. „So etwas habe ich noch nie gesehen“, so Carlo van Holt. Auf einem Erntewagen wurde also gestern an die Störche erinnert - „Wissels Zukunft ist nicht bange - viele Störche auf der Stange“, hieß das Motto.
Auch die Jungschützen hatten sich ins Zeug gelegt, hatten ein Fahrrad aus Ähren gearbeitet. Noch bevor sich der Zug in Bewegung setzte, brachte ein kleiner Mann seine Gruppe mächtig auf Trab. Ihm machte es sichtlich Spaß, den Korb mit Äpfeln auszuleeren und immer wieder über die Straße kullern zu lassen. Doch genug ist genug - nach dem dritten Anlauf wurde der junge Mann in den Handkarren verfrachtet. Mama hob die Äpfel auf, die anderen Kinder der Fußgruppe übernahmen das Trösten. Ob die Unkrautwichtel im kommenden Jahr wie die Heinzelmännchen durch Gärten huschen werden, das blieb leider ungesagt. Sie alle wurden mit Applaus belohnt.
Autor:Annette Henseler aus Kleve |
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