Kirche in Kehrum gewinnt bundesweiten Wettbewerb
Preisgeld von 7500 Euro soll in „viele nützliche Sachen“ investiert werden

Maria Sanders (links) und Maria Derksen stehen mit den Wettbewerbsunterlagen im neuen Pfarrheim, das in die Hubertus-Kirche integriert ist.

 | Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer
  • Maria Sanders (links) und Maria Derksen stehen mit den Wettbewerbsunterlagen im neuen Pfarrheim, das in die Hubertus-Kirche integriert ist.

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(pbm/cb). „Gewonnen!“ – wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht, die Maria Sanders in ihr Handy getippt hatte, im Kehrum. Minuten zuvor hatte die Küsterin der Hubertus-Kirche aus dem Briefkasten den Umschlag der Wüstenrot-Stiftung geholt. Diese hatte zum vierten bundesweiten Wettbewerb „Land und Leute“ nach Beispielen dafür gesucht, wie Kirchen, Klöster und andere kirchliche Gebäude weiterhin als zentrale Orte und Begegnungsräume in kleinen Gemeinden bestehen können. Kehrum steht ganz oben auf dem Siegerpodest, gemeinsam mit der evangelischen Kirche in Rosenhagen im Landkreis Prignitz. Über jeweils 7500 Euro Preisgeld dürfen sich die beiden Sieger freuen, die aus insgesamt 202 Bewerbungen ausgewählt wurden.
Vor rund einem Jahr wurde Maria Derksen auf die Ausschreibung aufmerksam, und nach einer kurzen Beratung mit Maria Sanders waren sich die beiden Frauen einig: „Das ist ja wie für uns gemacht.“ Denn seit dem Umbau im Jahr 2013, bei dem ein Pfarrheim in das noch recht junge Gebäude integriert wurde, hat sich die Kirche immer mehr zu einem neuen Dorfmittelpunkt entwickelt. Derksen muss nicht lange überlegen: „Es ist alles besser geworden“, sagt sie überzeugt. Die Kirmes wird nun an der Kirche gefeiert, das Osterfeuer, St. Martin. Dazu kommen noch zahlreiche Gruppen, die den gemütlichen Raum nutzen, der mit halbtransparenten Glastüren vom Gottesdienstraum abgetrennt ist. Angst vor dem Umbau habe sie nicht gehabt, sagen Sanders und Derksen. „Wir sind Urgesteine im Dorf. Und wir wissen, dass man Dinge verändern muss. Alle sind begeistert, etwas besseres hätte uns nie passieren können“, sagt die Küsterin.
Mit ihrer Begeisterung konnte sie offenbar auch die Wettbewerbsjury bei einem Besuch am Niederrhein überzeugen. Zwei Stunden lang wurden die Kehrumer mit Fragen gelöchert. Sanders lächelt: „Man konnte da schon merken, dass die Jury ganz angetan war.“ Den Fragen gestellt hatte sich auch Pastor Alois van Doornick. Er kann den Eindruck bestätigen, dass die Jury sehr interessiert war. „Die Kirche hat gefallen“, war er sich schon damals sicher und lobt die Initiative der Kehrumer: „ich habe mich über die Initiative des Ortsausschusses gefreut. Man spürt heute noch den Geist des Kirchenbaus vor rund 50 Jahren.“ Vor einem halben Jahrhundert hatten die Kehrumer gemeinsam angepackt, um das Gotteshaus in ihrer Gemeinde zu bauen.
Keine Frage, dass eine Abordnung aus Kehrum zur Preisverleihung am Samstag, 21. September, beim evangelischen Kirchenbautag in Erfurt fährt. Wofür das Preisgeld ausgegeben wird, ist noch nicht entschieden. Außer, dass es vor Ort in den Kauf „vieler nützlicher Sachen für den täglichen Betrieb“ investiert wird, wie Sanders betont. Ganz oben auf der Wunschliste: eine große Kaffeemaschine, damit es für die Gäste im Pfarrheim noch gemütlicher wird.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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