20 Jahre Nikolausbruderschaft in Kalkar

Leutnant Engelbert Klaholz am vorderen Tisch rechts mit seiner Frau | Foto: Alois van Doornick
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Pfarrer Robert Mertens hat vor 20 Jahren in Kalkar zu mindestens die Idee zur Tat werden lassen in einem Brief mit der Bitte an Helferinnen und Helfer, die Nicolai-Kirche in Kalkar möglichst offen halten zu können und sie vielen Besuchern zu erschließen.

Dafür ließ er nach einem Aufruf in der Bevölkerung Kirchenwächter und Kirchenführer ausbilden. Nachdem einige diesen Aufruf als bezahlten Nebenjob missverstanden hatten, blieben dennoch fast 50 Ehrenamtler, die dann mit bischöflichem Siegel die alte Nikolaus-Bruderschaft aus dem 14. Jahrhundert wieder belebten. Heute ist Karl Braam ihr Vorsitzender. Und elf Jahre lang war Engelbert Klaholz der Leutnant. Auf der Versammlung am diesjährigen Patronatsfest wurde er mit Dank und Anerkennung aus seinem Amt verabschiedet. Jahrelang hatte er mit Akribie die Listen geführt, Dienste eingeteilt, Leute angesprochen und Ideen entwickelt zur Verbesserung der Dienste.

In der Nicolai-Kirche saßen die Damen und Herren der Bruderschaft wie gewohnt im Chorgestühl, als der Pastor gerade dieses zum Anlass seiner Predigt nahm. Auf der rechten Seite zeigt die vordere Wange oben die Bischofsweihe des beliebten Heiligen, der als Bischof von Myra in der Türkei 325 beim Konzil von Nizäa sogar fast handgreiflich für die Gleichstellung Christi mit dem Vater kämpfte: „… eines Wesens mit dem Vater, gezeugt, nicht geschaffen …“ Bischof Nikolaus erhebt segnend mit drei erhobenen sehr langen Fingern die Hand, während auf seinem Schoß eine aufgeschlagene Bibel liegt. Ein Bischof soll sich also immer als von Gott und der Kirche Berufener sehen und nicht in eigenem Machtdünkel regieren. Das Gegenstück auf der anderen Seite wurde bisher als die Bischofsweihe des heiligen Martin und die Bettlerspende des Mantels in der Literatur bezeichnet. In Wahrheit hält ein lepra-kranker Bettler kniend dem Bischof ein Gefäß entgegen, in das der ein Stück Brot legt. Somit handelt es sich hier um eine weitere Nikolausdarstellung, die nun beide auf den Hochaltar in der Mitte der Kirche weisen: In der Eucharistiefeier wird aus der offenen Bibel das Wort Gottes verkündet sowie das Credo gesprochen und jedem, der die Hände vorstreckt, das heilige Brot gereicht. Für die Gemeinde liegt darin der Aufruf, an den dreifaltigen Gott der Bibel im Sinne des von Nikolaus begleiteten Credo-Satzes zu glauben und für die Armen das tägliche Brot bereit zu halten in der sozialen Sorge: Festliche Liturgie und ausgeprägte Caritas als Auftrag der Christen ist auch heute aktuell genug.

Auch die 20. Versammlung der Nikolaus-Bruderschaft ging in fröhlichen Gesprächen und mit neuen Ideen zum Programm des kommenden Jahres zu Ende. Vorsitzender Karl Braam hatte in seiner gewohnt munteren Art die Versammlung geleitet. Maria Umbach schilderte mit manchen Beispielen die Tücken und Leistungen der beiden ersten Jahrzehnte. Die große Zeit nach der dreijährigen Renovierungspause in St. Nicolai forderte alle Kräfte: Über 600 Führungen waren in einem Jahr angemeldet und bedurften der individuellen Betreuung. Gern stehen die Mitglieder der historischen Bruderschaft zu Führungen und Erläuterungen bereit.

In der Winterzeit vom 1.11. bis 31.3. ist die Kirche täglich geöffnet von 14.00 bis 15.45 Uhr, in der Sommerzeit vom 1.4. bis 31.10. werktags 10.00 bis 11.45 Uhr und 14.00 bis 17.45 Uhr, sonn- und feiertags 14.00 bis 17.30 Uhr. Freie Führungen finden jeden Sonntag nach der 11.00 Uhr-Messe statt. Im Pfarrbüro kann man auch schon für das nächste Jahr Führungen durch die Schätze von St. Nicolai anmelden unter 02824-976510, dies auch notfalls außerhalb der Öffnungszeiten. Die Internetpräsenz der Gemeinde: www.heilig-geist-kalkar.de.

Alois van Doornick

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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