Wenig Spektakuläres, aber viel Sehenswertes im Stadtarchiv Kalkar

Zum Tag des Archivs öffnete die Stadt Kalkar in Person von Anna Gammerschlag ihre Stadtkiste. Ein unscheinbarer Schrank aus der Nachkriegzeit beherbergt die Schätze der Vergangenheit.

In einem Raum des Museums in Kalkar fanden sie sich ein, die Interessierten am Archiv, wollten teilhaben an der Geschichte und deren Zeugen in Form von Pergamenten, Rollen und Siegeln. Nachdem 1936 das Museum gekauft war, wurde es 1938 Archivgebäude. Während des Krieges ausgelagert im Sauerland haben die wichtigsten Dokumente, teilweise aus der Zeit um 1211, die Wirren der Zeit überlebt und sind wieder an ihren Ursprungsort zurückgekehrt. Auf den ersten Blick verwunderlich lagern sie nach Jahreszahlen angeordnet in Pappkartons, um die dann ein Schrank gebaut wurde. „ Das ist die beste Art de Lagerung, keine Feuchtigkeit in diesem Raum und Luftzirkulation,“ erklärt Stadtarchivarin Anna Gammerschlag,“ viele andere Archive, die pingelig jedes Dokument in Kunstofftaschen gehängt haben, verfügen heute nur noch über Fragmente.“
Will man was wiederfinden, greift man zum Repertorium der Urkunden, wo alle 1200 Dokumente gelistet sind. Mittlerweile im Digitalzeitalter ist natürlich alles mikroverfilmt, damit auf die kostbaren Exponate nur im Notfall zurückgegriffen werden muss.
Egal ob Haut-Pergament Rollen, die Rotuli mit Ratsprotokollen von 1353 bis 1375, oder Urkunden über Grundstücksverkäufe, Kreditverträge oder Gerichtsakten. Ja sogar die tödliche Kugel von 1763, mit der Marie Schmithuisen in Niedermörmter von einem Wachtmeister erschossen wurde, ist noch vorhanden.
Oder der Beleg über den Ankauf der Gerichtslinde auf dem Markt die in Qualburg für 18 Albus eingekauft wurde und dann am 09.01.1545 zweijährig eingepflanzt wurde.
Das versicherungstechnisch wertvollste Exponat allerdings, das Rechtsbuch , sogenannter Sachsenspiegel, blieb wegen seiner Empfindlichkeit dem Besucher verborgen.