Schrauben, schweißen, Rennen fahren

Doreen Hinse ist begeistert von ihrem neuen Hobby: Sie fährt Rollerrennen - und kennt sich mit der technik bestens aus. Foto: Heinz Holzbach | Foto: Heinz Holzbach
  • Doreen Hinse ist begeistert von ihrem neuen Hobby: Sie fährt Rollerrennen - und kennt sich mit der technik bestens aus. Foto: Heinz Holzbach
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Grieth. Doreen Hinse sitzt in der Küche, lacht, erzählt und ist Feuer und Flamme. Was für andere 16-jährige Mädchen die Schminkutensilien, das ist für sie ihr Roller. Der Rennroller. Der steht draußen vor der Haustür, sieht ein wenig nackt aus - und wartet darauf, dass die frisch lackierte Verkleidung wieder montiert wird.
Zuvor hatte sich die 16-Jährige mit Schweißbrenner und Schraubenzieher an die Arbeit gemacht. „Ich habe die Federn von hinten in die Mitte der Rollers verlegt. Hab‘ ich alles selbst geschweißt - aber Papa hat schon nachgesehen, ob es korrekt und sicher ist“, erzählt die 16-Jährige.
Angefangen hatte alles damals, als sie zum Geburtstag ihren ersten Roller geschenkt bekam. „Ein gebrauchter, aber einfach top“, erzählt Doreen Hinse.
Das Mädchen war glücklich, aber die Akzeptanz bei den Jungen war doch eher gering. „Die nehmen eben auch schon mal den Schraubenzieher in die Hand - das machen Mädchen eher weniger“, lacht die Schülerin, die in Kalkar die neunte Klasse der Realschule besucht. Aber bei Doreen laufen die Dinge anders als man es allgemein hin gewohnt ist: Sie ist technikbegeistert, mag auch ölverschmierte Hände, kennt Formeln aus dem Eff-Eff - und kann diese auch anwenden. „Tja, dann kam der Urlaub und ich habe meinem Papa gesagt, dass ich einen Roller haben möchte, um den dann zum Rennroller umzubauen“, lacht Doreen und sagt, dass der Papa ganz schnell einverstanden war. Der neue Roller kam, Umbaupläne wurden gezeichnet, ein Design musste her. „Das mache ich am Computer, da entwerfe ich, wie der Roller aussehen soll. Es wird ein echter Mädchenroller“, erklärt die Schülerin. Die rosa-weißen Handgriffe sind schon montiert ... jetzt fehlt nur noch die Verkleidung.
„Die ist im Moment beim Lackierer, das kann man ganz schlecht selbst machen“, weiß Doreen Hinse. Ansonsten hat sich die Schülerin selbst schlau gemacht. In Sachen Rollertechnik macht ihr so schnell niemand mehr was vor. Sie ist inzwischen bekannt in der Szene, ihr Hobby wird gesponsort und sie gehört dem S.I.P. Team an. „Und dem Unterteam Scooter-Tuning-Nord (STN)“, so Doreen Hinse.
Jetzt geht es nach Saarbrücken. Da geht‘s ums Design. „Da sind immer Tausende von Leuten, die sich die Roller angucken. Das ist interessant.“ Und wenn‘s zum Rennen geht - sie ist eins von drei Mädchen unter 1000 Jungen ist? „Kein Problem - da bin ich inzwischen anerkannt. Weil ich ja alles selber machen...“

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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