Mit der Badewanne über den Acker

Am Wochenende glänzten so einige Augen – jedoch nicht nur die von kleinen Kindern, sondern auch die gestandener Männer. Kein Wunder, denn wo es um getunte Traktoren, Motocrossräder und Schlammwettrennen geht darf jeder mal wieder Kind sein…oder sich jedenfalls so fühlen. Mit über 9.000 Besuchern war das „Boeren-Treck-Spektakel Kalkar 2012“ am Wunderland Kalkar ein absolutes Highlight für den gesamten unteren Niederrhein. 82 Unternehmen der Region wirkten mit und machten das Event zu einem besonderen Ereignis für Jung und Alt.

Dauer-Highlight an beiden Tagen war das Traktor-Pulling. Mit Gewichten beschwert hieß es für die Teilnehmer, ihren Power-Boliden mit „Full Pull“ durch das Ziel zu bringen. Die Stärksten setzten sich gegen die Konkurrenz durch, wenn es sein musste sogar mit drehenden Vorderreifen in der Luft. „Ohne Rücksicht auf Verluste“ hieß es auch für die LKW-Fahrer, die mit ihren Trucks ebenfalls im Pulling gegeneinander antraten. Einige blieben zwar im eigenen Rauch und Qualm zurück, boten dafür allerdings eine spektakuläre Show.

Ebenfalls viel Staub wirbelten die Motocrossräder auf dem angrenzenden Parcours auf. Waghalsige Sprünge durfte das gespannte Publikum allerdings nicht nur von den Großen erwarten, denn in dieser Kategorie behauptete sich auch der Nachwuchs (eine der jüngsten Teilnehmer(innen) war erst 10 Jahre alt).

Nicht minder aufregend ging es beim Rommelcross zu. Die in den Niederlanden sehr bekannte Art des Autocross-Wettrennens über hügelige Sandpisten mit umgebauten Fahrzeugen bot so einige Hingucker. Alles was Spaß machte war erlaubt. Da drängte ein Crosser mit festgeschweißten Pferden den badewannenbestückten Mitbewerber (mit echtem Co-Piloten darin) von der Piste, um anschließend dem Konkurrenten mit dem Kernie-Mobil weichen zu müssen. Ein Stück weiter wurde sogar der Teil des Publikums, der für die falsche Partei jubelte, mit Wasser und Sägespänen besprüht. Und wer es ganz schmutzig mochte, stellte sich einfach ganz nah an das Blubbering-Becken. Bei diesem „Schlammwettrennen“ mit Autos gab sich sogar ein großer LKW-Panzer am Sonntag in einem Sonderwettkampf die Ehre, der sich prompt im 50 cm tiefen Becken festfuhr. Hier wurde sogar die halbstündige Bergungsaktion für hunderte von Boeren-Treck-Fans zum Erlebnis.

Bis 3 Uhr in den Morgenstunden wurde der erste erfolgreiche Teil des zweitägigen Spektakels angemessen auf der angekündigten Bauernparty neben dem Eventgelände gefeiert. Feuertonnen leuchteten den Weg zum Eingang. Wer einmal drin war kam so schnell nicht mehr heraus.

Fazit: Lachende Gesichter, kein einziger Unfall und ein Event das der Niederrhein zuvor so noch nicht gesehen hatte!