Kalkarer Realschüler sind jetzt Stadtführer - sie gewannen den Heresbach-Preis

2000 Euro hoch war das Preisgeld, das jetzt von Bürgermeister und Vorsitzender der Heresbach-Stiftung, Gerhard Fonck, Mi., an die Kalkarer Schülergruppe übergeben wurde, die als Stadtführer durch die historische Stadt führen.
  • 2000 Euro hoch war das Preisgeld, das jetzt von Bürgermeister und Vorsitzender der Heresbach-Stiftung, Gerhard Fonck, Mi., an die Kalkarer Schülergruppe übergeben wurde, die als Stadtführer durch die historische Stadt führen.
  • hochgeladen von Annette Henseler

Der Nachtwächter ist mit seiner Hellebarde unterwegs, dass der Gürtel des schwarzen Gewandes gerade nicht zu finden ist, fällt nur den Fachleuten auf. Die Fachleute, das sind in diesem Fall Siebtklässler der Kalkarer Realschule, die am Donnerstag, 31. Januar, von der Heresbach-Stiftung ausgezeichnet wurden. Der Preis war mit 2000 Euro dotiert, 1000 Euro sind die für die beteiligten Schüler reserviert, 1000 Euro gehen in die Kasse der Schule.

Zur feierlichen Preisübergabe war Gerhard Fonck im "Doppelamt" gekommen. Der Bürgermeister ist nämlich auch Vorsitzender der Heresbach-Stiftung, die Projekte in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung fördert. Vorrangig werden Stipendien für Studenten vergeben und die Publikation wissenschaftlicher, zumeist historisch-landeskundlicher Arbeiten, in der eigenen Schriftenreihe unterstützt. Im vergangenen Jahr wurde darüber nachgedacht, ob und wie sich Schulen in die Projekte eingliedern ließen. Insgesamt wurden 12 000 Euro Preisgeld für stadt- und regionalgeschichtliche Forschungen und Projektarbeiten von Schülerinnen und Schülern ausgelobt - die Realschule Kalkar gehört somit zu den ersten Preisträgern.

Während der letztjährigen Projektwoche stand das Thema "Heimatkunde" auf dem Stundenplan. "Die Überlegung war, das alte Fach Heimatkunde zu beleben, um das Leben in der Heimat zu erkunden", so Schulleiter André Bobe. Die angehende Partnerschaft zur polnischen Stadt Wollin und das Buch "Stadt - Land - Fluss" hätten zur Projektidee beigetragen. Die Schüler konnten sich für verschiedene Projekte entscheiden, eine - nämlich die jetzt ausgezeichnete - lautete: "Stadtführer - erleben Sie die Sehenswürdigkeiten unserer Stadt Kalkar aus Schülermund". Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen taten sich zusammen, setzten sich mit der Historie der Stadt, mit den mittelalterlichen Gebäuden und weiteren Besonderheiten auseinander. So entstand eine Stadtführung, zu der am Tag der offenen Tür alle Interessierten eingeladen waren.

Niklas Kietsch beispielsweise trug sein Wissen über die historische Mühle im Müllergewand vor, André Ripkens kannte sich mit dem Rathaus und der Nicolaikirche prima aus, Jan Verhülsdonk hatte mit seinem Vater für die Hellebarde gesorgt, Lea Bergevoet wusste Vieles über das ehemalige jüdische Bethaus und den Beginenhof zu berichten. "Ihr habt das allesamt sehr, sehr gut gemacht", lobten die Projektleiterinnen Brigitte Hözel und Ute Hetkamp, beide Geschichtslehrerin.

Was mit dem Preisgeld geschieht, wofür es ausgegeben werden soll, darüber muss nun gemeinsam beraten werden. Eine Idee: Eine gemeinsame Fahrt, um sich weiter mit dem Thema Geschichte auseinanderzusetzen.

Die Schülerstadtführung kann von Schulen gebucht werden. Nachgedacht wird aber auch darüber, ob die Führung für weitere Interessierte geöffnet werden kann.

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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