Herbergssuche dieses Mal in Grieth

Die Betlehemtruppe in der Griether Kirche St. Peter und Paul | Foto: AvD
  • Die Betlehemtruppe in der Griether Kirche St. Peter und Paul
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Die Maria hieß wirklich Miriam und der Josef machte seine Sache sehr gut. Aber auch mit großem rednerischem Talent konnte er eine wirkliche Herberge in Grieth am Rhein nicht finden. Schon am Pfarrheim wurden sie abgewiesen, dann auch in einer entlegenen Ecke, die ihnen doch vorher empfohlen worden war.

Auch am Ende der Kirchstraße war nichts zu machen, aber da gab es wenigstens ein Feuer, einen Rastplatz mit selbstgebastelten Stühlen und für alle Teilnehmer Brot und Käse zur Stärkung. Flöten-und Trompetenmusik begleiteten die suchende Gruppe durch die Stadt. Viele große Männer mit schicken Turbanen drängten sich in der nächsten Herberge auf dem Schifferdamm, aber dann hatte der Mann „aus Elsbergen“ doch die Idee mit dem Carport, nachdem er etwas brüsk die Hausfrau weggeschickt hatte zum Kamele-Füttern: Und da war tatsächlich viel Stroh und eine Decke hatte er auch noch mitgegeben.
Zwanzig morgenländisch gekleidete kleine und größere Gestalten prägten das Szenario im Fischerstädtchen. Alle spielten und sagten ihre Texte live und originell. Feuertonnen
erleuchteten die Wege und Fackeln erhellten das Dunkel der Griether Gassen. Anita Michels hatte alle diese Leute in Bewegung gebracht und lud sie und die Besucher anschließend zum Beisammensein im Pfarrheim ein. Am Beginn hatte sie in der Kirche in aller Ausführlichkeit und mancher Ausschmückung die prekäre Situation des jungen Paares geschildert. Für Menschen draußen und für einfache Leute wie die Hirten wurde der Erlöser Mensch. Da die Betlehemtruppe nun schon einmal in der Kirche war, musste sie auch den neuesten Gast auf dem Hirtenfeld begrüßen und auf den Arm nehmen: Endlich gibt es in Grieth ein Kamel! Das war vorher anscheinend überhaupt in ganz Grieth nicht der Fall, was im Nachbardorf aber wahrscheinlich bestritten wird. Eifrig hatten die Shanty-Konzert-Besucher am 2. Advent dafür schon im zweiten Jahr gespendet. Dem Hören nach soll das Kamel „Grietha“ getauft worden sein und ist bereits mit seinem 70 cm-Stockmaß an der Krippe zu bewundern. Die nächste Herbergssuche wird 2018 dann wieder in Heilig Geist ausgerichtet …

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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