Flutmulde: Alles im grünen Bereich

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Auf der Großbaustelle rund um die Reeserschanz beginnt jetzt die aufwändige landschaftliche Gestaltung des Geländes. Die Flutmulde, die dem Rhein zusätzlich Raum geben soll, muss an den Ufern gesichert werden. Dies geschieht Abschnitt für Abschnitt. Die bautechnischen Arbeiten und der Landschaftsbau erfolgen dabei Hand in Hand. „Was wir hier machen, ist zukunftsweisend“, betont Projektleiter Dietmar Abel vom Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Duisburg-Rhein. „Wir arbeiten mit und für die Natur.“

Insgesamt 3,8 Millionen Euro sind für den Landschaftsbau am Bypass des Rheins fest eingeplant. Auf 20 000 Quadratmetern Fläche werden Röhrichtmatten verlegt. 120 000 Pflanzen sollen im Flachwasser sowie am Ufer und an den Böschungen Wurzeln schlagen. 100 junge Bäume,Eschen und Weiden, kommen bzw. kamen schon in die Erde. Im Mai beginnt auf dem Gelände in großem Umfang eine naturnahe Gestaltung der Flutmulde. Das geschieht in mehreren Arbeitsschritten:

Zunächst wurde eine Spundwand errichtet. Sie schützt die ausgebaggerte Böschung vor Wasser. Dann erhält die Böschung eine Art Bodenbelag aus geotextilen Sandmatten. Darauf kommen mit Natursteinen gefüllte Gabionen aus verzinktem Draht, die mit Erde eingeschlämmt werden. Das ist dann der Boden für insgesamt 20 000 Quadratmeter Röhrichtmatten. Diese werden wie Rollrasen auf den Gabionen verlegt und befestigt. Jetzt bekommen die Röhrichtpflanzen die Zeit, die sie brauchen, um ausreichend Wurzeln zu bilden. Wenn sie ausspülsicher angewachsen sind, wird die Spundwand wieder gezogen. „Die so gestaltete Böschung hat den Vorteil, dass sie aus Naturstein
besteht“, erklärt Projektleiter Dietmar Abel. „Sie bietet Lebensraum für alles, was kreucht und fleucht.“

Am Ufer der Flutmulde gibt es zusätzliche Anpflanzungen von weiteren Röhrichtarten, Binsen und Schwertlilien. Diese Blüten strahlen im Frühsommer gelb wie die Sonne. Durch Erosionsschutzmatten bekommen die Pflanzen auch bei Hochwasser einen sicheren Halt. „Diese Schutzmatte ist ein dreidimensionales Drahtgeflecht, das mit Holzkeilen im Boden gesichert wird“, so Peter Kleine, der für die Baumaßnahme zuständige Ingenieur vom WSA Duisburg-Rhein. Schließlich folgt noch die Aussaat von Grassamen. Mit einer Emulsion gemischt, werden diese auf den Boden aufgespritzt. Das hat einen haftenden Effekt, denn die Saat soll ja aufgehen.

Auf der Ausgleichsfläche für Nassgrünland an der Reeserschanz, haben sich etwa zehn Kiebitz-Brutpaare niedergelassen. Das ist ein tierisch gutes Zeichen. „Unsere Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zugunsten von Natur und Lebensraum, sind von Anbeginn in das Bauprojekt integriert“, erläutert Dietmar Abel. Dabei berät ein Fachbüro zu Fragen der Ökologie. Denn das Gebiet steht im Kreis Wesel unter Naturschutz und im Kreis Kleve unter Landschaftsschutz.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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