Eine "heiße Zeit" im Ferienlager der Kalkarer Messdiener

Wie verhält man sich als anständiger Partner auf dem Schützenthron, wenn man spürt, dass die Arme gerade paarweise aneinanderge-„schweißt“ werden? Wieviele Becher müssen im vierzehntägigen Lager gespült werden, wenn 90 Lagerteilnehmer am Tag 3 Liter trinken sollen?

Wie wird die Joghurt-Speise und die Herrencreme nicht zerfließen, wo schon alle Kühlschränke für das Schützenfestmenu überfüllt sind? Wann kann der Schlaf nachgeholt werden, wenn die Tagesstationsläufe in kühlere Nachtwanderungen inklusive zehn Aufgaben im Dunkeln umfunktioniert werden? Die Kalkarer Messdiener und ihre Freunde erleben im zwei Autostunden entfernten Bergneustadteine heiße Zeit. „Lager ist Zunehmzeit“, sagt der etwas ältere Junge und freut sich aufs Abendessen. In der engen Küche zaubern drei versierte Damen ständig neue Gerichte, wobei die Kinder in die Versuchsreihe der Internetrezepturen zeitnah eingebunden sind. Reste bleiben selten zurück. Schließlich haben Kalkarer Betriebe und Einzelspender gut für Lebensmittel gesorgt, sodass Qualität und Frische den Tisch bestimmen.

Am siebten Tag, dem Bibeltag, ist im Lager aber erst einmal nach biblischem Beispiel „Ruhetag“ und Ausschlafen nach der abendlichen Disko angesagt, bevor die Kleinen und die Großen ihr Wissen um „#Jesus and friends“ erweitern und bei einem informativen Bibelparcour eine zweite Lagermesse feiern. Die Gedanken dazu entwickeln sie selbst und danken Gott für die vielen Ideen der Betreuer, die Kochkünste der Küchendamen, das urige Jugendgästehaus, die umliegende Berglandschaft, die Wälder und den Stausee im Aggertal. Die Stadt haben sie am ersten Abend auf einem 8 km-Weg erwandert. Das Freibad in 5,3 km Entfernung war am Montag ein fußläufiges Ziel hin und zurück, genauso wie der 5 km-Weg beim nächtlichen Stationslauf. Das Schützenfest wurde neuerdings mit Kirmes, Popcorn, Spielständen und Laserschießen gefeiert, nachdem Jan Mondry und Luise Brinkmann als Königspaar mittels Wurfschleuder auf mehlbefüllte Becher ermittelt wurden. Während Jan Mölders die Logistik, Diensteinteilung, Ordnung, Kasse und Routenführung im Blick hat, sortiert und moderiert Christian Berendonk die Programmplanung und die Leiterrunden in jahrelang erprobter Perfektion des Leitungsteams. Sehr aufwändig an Material und Gehirnschmalz war das diesjährige, in tagelanger Vorarbeit erfundene Rollenspiel der Betreuer: Der Wettstreit im Raketenbau der 12 Lagerteams zum Verlassen der alten Erde zog sich in die Länge. Die richtige Mischung der verschiedenen Treibstoffanteile, die Verfolgung der Informationen und die Finanzierung der Bauteile inklusive der echten stromführenden Platine kostete überhitztes Gehirn. Aber schließlich waren am Ende ein Großteil der Raketen startklar. Im Lagertagebuch finden die Eltern neben den Fotos Vieles vom differenzierten Angebot der Tage, können sich wahrscheinlich aber die Fülle der notwendigen Planungen, Vorräte an Materialien und Detailvorbereitungen nicht ausdenken. Aber gerade die Liebe zum Detail und die Sorge um die eigene Gruppe stehen auf den Fahnen der Betreuer.

Viele der Lagerspiele entstammen dem eigenen Tüffteln und spontanen Planen der langjährigen Leitungsteilnehmer, die Spaß am Erfinden von neuen Gruppenspielen haben. Schnell finden sich Kleine und Große in sensibler Aufmerksamkeit füreinander in den Lagermodus ein. Dankbar zeigen sich die Kinder deutlich für das Engagement der Betreuerinnen und Betreuer, die häufigen Wege zum See sowie die Künste der Küche. Bis zum Freitag, dem 10. August, stehen noch manche Spiele und Aktionen auf dem Programm, begleitet vom kühlenden Nass und der wärmenden Sonne. Dann werden hoffentlich alle mit ein paar unvermeidlichen Blessuren, aber überaus zufrieden ihren gefüllten Wäschekoffer und vieles ihrer Erfahrungen und Erlebnisse gegen 13 Uhr am Schulzentrum den Eltern übergeben.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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