TV Kalkar: 150 Jahre Bewegung
150 Jahre TV Kalkar, das sind 150 Jahre Freude an der Bewegung, aber auch 150 Jahre soziales Engagement.
Am frühen Samstagnachmittag kamen also eine Menge Leute im Städtischen Museum zusammen, um 150 Jahre Turnverein Kalkar zu feiern. Mit kleinen und großen Reden, und einer erst neun Jahre alte Moderatorin. Mia Küppers hatte eine schwierige Aufgabe: Das Mädchen hieß die Gäste willkommen, hatte sich in schier unaussprechlichen Namen und noch unaussprechlicheren Positionen geübt.
Der Applaus war verklungen, Bürgermeister Gerhard Fonck richtete sich in seiner Festansprache vor allem an die „Macher“ und die 759 Mitglieder des Vereins. Er bescheinigte neben der langen Tradition im Bereich der Bewegung vor allem viel soziales Engagement, das die Stadt zu leisten nicht in der Lage wäre. „Die Veranstaltung an diesem ungewöhnlichen Ort ist ein Brückenschlag - ein Brückenschlag zur hier gezeigten Wanderausstellung“, so Gerhard Fonck. Noch bis zum 10. März ist im Museum die Wanderausstellung „Brückenschlag - 200 Jahre Turnen“ zu sehen. Es wird nicht nur die deutsche Turngeschichte gezeigt, sondern auch die 150-jährige Geschichte des Turnvereins Kalkar in Wort und Bild präsentiert. 1913 wurden 50 Jahre TV Kalkar begangen - „jeder Name ist vermerkt, auch die der jüdischen Vereinsmitglieder, die nur ein Jahr später in den Krieg zogen und zwei Jahrzehnte später dem Naziterror ausgesetzt waren“, so Fonck.
Heute umfasst der TV Kalkar viele verschiedene Abteilungen - vom Turnen über Tanzen oder Rollkunstlauf ist für jeden etwas dabei. Erwähnung fand die Veranstaltung „Kinder tanzen für Kinder“, die in diesem Jahr unter dem Titel „Verwünscht“ stehe und deren Erlöse für einen guten Zweck verwendet würden.
Walter Schneeloch, Präsident des Landessportbundes NRW, ging auf die besondere Bedeutung des Sports im Computerzeitalter ein. Der Verein habe es immer wieder geschafft, die Bedürfnisse der Menschen nach Bewegung, Fitness und Entspannung aufzugreifen. Wichtig sei dies vor allem vor dem Hintergund, dass heutzutage viele Kinder motorische Defizite aufwiesen. „Sie versuchen, Kinder weg von Computer und Fernsehen zu bekommen und in den Sportverein zu holen.“ Die Defizite der Kinder bezeichnet Schneeloch als alarmierend: Jedes vierte Kind könne wohl einen Browser bedienen, ohne Hilfsmittel aber nicht mehr schwimmen. Das Jubiläum mache deutlich, wie viele Generationen sich für den Sport eingesetzt hätten.
Autor:Annette Henseler aus Kleve |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.