Nah am Patienten: Internistische Station am Karl-Leisner-Klinikum
Die internistische Station des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums in Kalkar bietet eine zugewandte Medizin speziell für ältere Patienten.
Früher gehörten sie in jedes Krankenhaus, heute haben sie eher Seltenheitswert. Kleine allgemeininternistische Stationen, auf denen vor allem ältere Patienten behutsam wieder auf die Beine gebracht werden. Am Kalkarer Standort des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums gibt es eine solche Abteilung.
„Medizin hat viele Facetten. Sie reicht von einer soliden Basismedizin bis hin zu hochspezialisierten Zentren“, erklärt der medizinische Leiter Michael Pothmann. Der erfahrene Internist weiß: Für ältere Patienten sind die diagnostischen und therapeutischen Verfahren der modernen High-Tech-Medizin eher belastend. Wichtiger ist für sie eine intensive persönliche Betreuung. „Im Laufe meiner langjährigen Arbeit habe ich gelernt, dass Medizin nicht immer heilen kann. Sie soll aber Leiden lindern und den Allgemeinzustand verbessern“, so Pothmann.
In Kalkar behandelt er unter anderem Patienten mit entgleistem Diabetes oder Bluthochdruck, mit Herz-Kreislaufbeschwerden oder schwerer Blutarmut. Hinzu kommen akute Infektionen, zum Beispiel des Verdauungssystems. Die meisten Patienten haben schon lange das Rentenalter erreicht, sind gebrechlich oder zeigen erste demenzielle Symptome. Neben der versierten medizinischen Versorgung durch die Stationsärzte benötigen sie eine intensive pflegerische Betreuung. „Gerade ältere Menschen fühlen sich in großen Fachabteilungen schnell verloren“, erklärt Margit Wolhorn, Pflegedienstleiterin im Krankenhaus Kalkar. „Unsere Abteilung ist klein und überschaubar. Den Patienten fällt es leichter, sich hier zu orientieren. Zusätzlichen Halt geben wir durch intensive Zuwendung. Zum Beispiel, indem wir zuhören oder trösten.“
Zweimal täglich steht ein Beschäftigungsangebot auf dem Programm. Gemeinsam mit den Patienten wird gebacken und gebastelt, gespielt oder musiziert. Auch die Mahlzeiten nimmt man nach Möglichkeit zusammen ein. Meist im hellen Gemeinschaftsraum, im Sommer auch gerne auf dem großen Balkon der Station. Die Unterbringung erfolgt in freundlichen Zweibettzimmern. Zudem gibt es zwei Plätze für überwachungspflichtige Patienten.
Auch für Hilfe im Anschluss an die stationäre Behandlung sorgen die Mitarbeiter aus Kalkar. Wer weiterhin Pflege benötigt, wird an Beratungsstellen, Pflegedienste oder stationäre Einrichtungen vermittelt. Fällt die Entscheidung zugunsten der häuslichen Pflege, sorgt die Pflegetrainerin der Station für einen guten Start in den eigenen vier Wänden. Denn auch häusliche Pflege will gelernt sein.
Autor:Lokalkompass Kleve aus Kleve |
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