Zentralkommissariat an der Xantener Straße wird geschlossen
„Es gibt die Absicht, die Polizeidienststelle in Kalkar aufzugeben.“ Das sagte Kalkars Bürgermeister, Gerhard Fonck, am Mittwoch in einer Pressekonferenz. „Dann wird in Kalkar nur noch der Bezirksbeamte vorgehalten.“ Die Polizeistation an der Xantener Straße zeige bisher Präsenz, hier fänden die Bürger tagsüber Ansprechpartner. Es gehe ihm um die Sicherheit der Bürger, führte Fonck weiter aus. Außerdem wäre er gerne in die Entscheidungsfindung einbezogen worden, unter anderem, um das geplante Szenario zu diskutieren und zu einvernehmlichen Lösungen zu finden. „Wenn das Gebäude zu groß ist, hätte man doch darüber nachdenken können, das Gebäude zu teilen und den zweiten Teil anderweitig zu vermieten oder zu verpachten.“ Die Sicherheit der Bürger sei mit nur einem Bezirksbeamten nur schwerlich zu gewährleisten, die Polizeipräsenz lasse in Zukunft zu wünschen übrig. Die Einbruchserie vor ein paar Jahren und die Schwierigkeiten, die es einmal mit Jugendlichen gegeben hätte, hätten dank der engen Zusammenarbeit mit der Polizei gelöst werden können.
In dem Gebäude befände sich auch eine Schießanlage, die von der Kreispolizei zu Übungszwecken genutzt worden sei.
Manfred Jakobi, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde in Kleve: „In Kalkar gibt es seit 2001 keine Polizeidienststelle mehr. Jetzt mussten kreisweit die ‚Polizeiflächen festgestellt werden – und wir haben eben einen Überhang.“ Das bedeute Flächenreduktion. Die notwendige Fläche ergebe sich aus der Größe der Behörde und der Anzahl der Mitarbeiter.
In der Polizeidienststelle an der Xantener Straße seien außerdem nur Zentralkommissariate untergebracht. Bei der zentralen Verbrechensbekämpfung geht es nicht um die „alltäglichen“ Delikte, die Beamten in Kalkar beschäftigen sich mit Tatbeständen wie Brandstiftung, Internetkriminalität, Raub oder Wirtschaftsdelikten. Die Zentralkommissariate seien eigentlich keine Anlaufstelle für Bürger. „Dafür ist der Bezirksdienst da. Der Beamte hat feste Sprechzeiten, ansonsten ist die Klever Polizeidienststelle zuständig.“
Wer einen Fahrraddiebstahl melden müsse, der sei in Kalkar beim Bezirksbeamten an der richtigen Adresse. „Wenn es aber beispielsweise um einen Einbruch geht, können Bürgerinnen und Bürger sowieso besser in Kleve anrufen – es kommen ja Beamte zur Spurensicherung an den Tatort“, so Jakobi. Die Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie das Schießtraining müssten nach Schließung des Gebäudes an anderer Stelle durchgeführt werden. Jakobi widersprach den Angaben des Bürgermeisters: In Kalkar gibt es nicht einen, sondern zwei Bezirksbeamte.
Das Zentralkommissariat soll bis spätestens zum 31. Dezember 2015 geschlossen werden. Wie das Gebäude dann genutzt werden soll, ist noch völlig offen.
Autor:Annette Henseler aus Kleve |
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