Grußwort des Bürgermeisters zum Weihnachtsfest

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
am Ende eines Jahres zieht man Bilanz, wird eine Rückschau auf das Erreichte und auf die gestellten Herausforderungen gehalten, wird zugleich ein Blick nach vorne gerichtet, um neue Perspektiven für die Gestaltung des Miteinanders im privaten wie beruflichen Bereich und in der städtischen Gemeinschaft zu eröffnen.

Für die Stadt Kalkar bleibt festzuhalten, dass im Jahr 2011 zahlreiche Vorhaben umgesetzt werden konnten, die als Investitionen für die Zukunft Bestand haben.
Neben einigen Straßensanierungen in verschiedenen Stadtteilen wurde im Rahmen der Umgestaltung – mit einer Sanierung der Ver- und Entsorgungsleitungen und einer modernen und funktionsgerechten Möblierung – der Marktplatz barrierefrei erschlossen.
Zum Beginn der kultur- und radtouristischen Saison konnte beim Stadtfest „Kalkar in Blüte“ am 1. Mai der umgestaltete Markt mit der neuen Wegführung freigegeben werden.

Im weiteren Verlauf des Jahres wurden umfangreiche energetische Sanierungsmaßnahmen im und am historischen Rathaus – als spätgotischer Solitärbau von herausragender baugeschichtlicher Bedeutung im gesamten Rheinland – durchgeführt: u.a. wurde die Fassade komplett überarbeitet und 180 Holz-Fenster mit Bleiverglasung erneuert. Ferner wird im Rathaus mit dem Einbau eines Aufzuges und entsprechenden WC-Anlagen – ohne Beeinträchtigung der denkmalgeschützten Bausubstanz – der öffentliche Zugang optimiert. Diese Maßnahme findet zur Zeit ihren Abschluss.

Mit den notwendigen Umbaumaßnahmen im Städtischen Museum Kalkar für die Neugestaltung des Eingangsbereiches als Touristik-Information Kalkar (TIK) wurde begonnen. Die Neupräsentation mit einem kundenorientierten Service wird rechtzeitig zum Saisonstart fertiggestellt sein. Das Städt. Museum wird so eine Aufwertung in der öffentlichen Wahrnehmung erfahren und neue Besuchergruppen erschließen können.

Für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Kalkar sind mit der Vermarktung des letzten Grundstücks aus dem Förderprojekt „Kalkar 2000“ im Gewerbepark Kalkar-Kehrum, mit erfolgten Gewerbeansiedlungen im Gebiet „Auf dem großen Damm“, einer in Vorbereitung befindlichen Flächenausweisung an der Xantener Straße sowie dem Abschluss der Bauleitplanung für das neue Fachmarktzentrum an der Bahnhofsstraße wichtige Entscheidungen umgesetzt worden.
Einhergehend damit werden in Zusammenarbeit mit dem Büro für Stadtforschung und Planung Junker + Kruse neue Konzepte für eine Stärkung des Einzelhandels im historischen Stadtkern entwickelt.
Der Entwurf eines Leitbildes unserer Wirtschaftsförderin Frau Brigitte Jansen für die Innenstadt und die kommunikative Einbindung von Anwohnern, Eigentümern, Gewerbetreibenden und Investoren wird den Entscheidungsprozess ebenfalls hilfreich ergänzen.

Mit der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes – in einem vielgestaltigen Prozess im Jahresverlauf erarbeitet – wird in 2012 eine rechtssichere Grundlage für alle städtebaulichen Rahmenbedingungen und den sich bietenden Entwicklungschancen abschließend beraten werden.

Die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung historischer Städte und mögliche Kooperationen von Unternehmen werden praxisnah in einem Projekt des Städtebundes NEUE HANSE forciert. Die Stadt Kalkar beteiligt sich aktiv daran.

Die beschlossenen Maßnahmen der Strukturreform der Bundeswehr werden zu einer weiteren Optimierung und Stärkung des Luftwaffen- und NATO-Standortes Kalkar führen – mit einem damit verbundenen Ausbau der von-Seydlitz-Kaserne. Die Stadt Kalkar wird an diesem Potential für die Region partizipieren und alle notwendigen infrastrukturellen Planungen verantwortlich und aktiv begleiten. Für die voraussichtlich über 400 neuen Soldatinnen und Soldaten sowie die zivilen Beschäftigten wird die Stadt Kalkar ein attraktives Wohn-, Ausbildungs- und Lebensumfeld bieten.

So zeigt sich Kalkar mit sieben Kindergärten, drei Grundschulen und den weiterführenden Schulen im Bildungszentrum zukunftsfähig ausgestattet und gut aufgestellt. Die unmittelbare Nachfolgereglung für die Schulleitung am Jan-Joest-Gymnasium belegt dies und zeugt zugleich von der raschen Handlungskompetenz aller Gremien; nach der Pensionierung von Frau Oberstudiendirektorin Elisabeth George hat Frau Oberstudiendirektorin Susanne Janßen am 1. Dezember 2011 die Nachfolge angetreten.

Viele Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt leisten ein großes ehrenamtliches Engagement in Vereinen und Verbänden, in den Bereichen Traditions- und Heimatpflege, beim Sport, in der Freizeit und im gesellschaftlichen und kulturellen Gemeinschaftsleben.

Das Gemeinwesen Stadt Kalkar ist ihnen allen zu Dank und Respekt verpflichtet. Beispielhaft möchte ich hier Herr Heinz Hartmann aus Appeldorn nennen, den ich vor wenigen Wochen für 125-maliges Blutspenden ehren durfte.

Mit der vom Rat beschlossenen Städtepartnerschaft zwischen Kalkar und der Stadt Wolin, grenznah am Stettiner Haff, unweit der Ostseeküste auf der gleichnamigen größten polnischen Insel gelegen, werden sich für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, für die Kinder und Jugendlichen unserer Schulen sowie für die Vereine und Gruppierungen neue Begegnungschancen im vereinten Europa ergeben.

Sowohl Rat und Verwaltung der Stadt, wie auch die Bürgerschaft, wissen um die wirtschaftlich und finanziell äußerst schwierige Situation Kalkars. Trotz eines erfolgreichen Entschuldungsprozesses der letzten Jahre und einer positiven Bilanz nach der Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements (NKF) werden zum Teil gravierende Einschnitte in der Haushaltsführung und reduzierte Investitions- und Sanierungsmaßnahmen notwendig werden.
Das Gemeindefinanzierungsgesetz des Landes NRW mit einer für die Stadt Kalkar überaus ungünstigen Lastenverteilung macht Anpassungen von Steuern und Gebühren unumgänglich.
Für alle zukünftigen Entscheidungen gilt es Augenmaß zu halten, um die begrenzten Handlungsspielräume verantwortungsvoll gestalten zu können.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Ihnen und Ihren Familien und Freunden – und insbesondere den kranken Menschen und allen, die in Not geraten sind – wünsche ich auch im Namen des Rates und der Verwaltung der Stadt Kalkar ein friedliches, frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.
Mit den besten Wünschen für ein erfolgreiches, glückliches und gesundes neues Jahr 2012 verbleibe ich
mit freundlichem Gruß

Gerhard Fonck
Bürgermeister der Stadt Kalkar

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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