Es gilt die Erinnerung wachzuhalten

Angeregte Gespräche, so wie hier Kalkars Bürgermeister Gerhard Fonck, gab es beim Empfang nach dem Festvortrag zum Tag der Deutschen Einheit. | Foto: Klaus Sattler
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  • Angeregte Gespräche, so wie hier Kalkars Bürgermeister Gerhard Fonck, gab es beim Empfang nach dem Festvortrag zum Tag der Deutschen Einheit.
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Mit dem mittlerweile traditionellen Festvortrag und anschließendem Empfang hat der Luftwaffenstandort Kalkar / Uedem wieder des Tages der Deutschen Einheit gedacht. Eingeladen zu dieser Veranstaltung hatte der Kommandeur des Kommandos Operative Führung Luftstreitkräfte, Generalleutnant Joachim Wundrak, gemeinsam mit der Deutsch Atlantischen Gesellschaft, die durch ihren Regionalleiter Niederrhein, Oberst a. D. Lambert Engelberts vertreten wurde. Nachdem der ursprünglich als Gastreferent vorgesehene Vorsitzende der Evangelischen Kirche von Deutschland, Präses Nikolaus Schneider, krankheitsbedingt kurzfristig absagen musste, war Altbischof Peter Krug aus Xanten eingesprungen. Krug war in den Jahren 2003 bis 2008 Evangelischer Militärbischof in Deutschland.

Über 250 Gäste waren der Einladung in die von-Seydlitz-Kaserne Kalkar gefolgt, darunter neben den Bürgermeistern der beiden Garnisonsstädte Kalkar, Gerhard Fonck, und Uedem, Rainer Weber, auch der Landtagsabgeordnete Dr. Günter Bergmann. In seiner Ansprache an die Gäste betonte Generalleutnant Wundrak die besondere Bedeutung des Tages der Deutschen Einheit, gerade für die junge Generation, die im vereinten Deutschland aufgewachsen ist. „Es gilt die Erinnerung an Stacheldraht und Todesstreifen oder das Wegsperren politisch Andersdenkender wachzuhalten“, so Wundrak. Im Hinblick auf den Gastreferenten betonte der General die Bedeutung der Kirchen auf dem Weg zur Wiedervereinigung: „Die Kirchen der DDR waren ein überaus wichtiger Wegbereiter für die friedliche Revolution im Wendeprozess.“

In seinem Vortrag betonte Altbischof Krug, wie wichtig das friedliche Miteinander der verschiedenen Religionsgemeinschaften in Deutschland ist. Die christlichen Kirchen hätten quantitativ an Einfluss verloren, die Zahl jüdischer Bürger sei leicht, der Anteil muslimischer Mitbürger sogar sehr stark gestiegen. Es gäbe hoffnungsvolle Ansätze für eine gute Zusammenarbeit aller Glaubensgemeinschaften, betonte Krug in seinen Ausführungen, aber er mahnte auch zu Vernunft und Besonnenheit. „Wenn der Berliner Bezirksbürgermeister von Neukölln bei einem Migrantenanteil von 41 Prozent zu dem Ergebnis kommt, Multikulti sei gescheitert, dann sind das Warnsignale die ernst genommen werden müssen“, so der Bischof. Der echte Dialog brauche wegen vieler Verwerfungen in der Vergangenheit Zeit: „Das Vertrauen zueinander muss langsam wachsen.“ Er mahnte aber auch die Rolle der weltweiten Politik bei der Bekämpfung von Kriegsursachen an. „Ohne ein Mindestmaß an Gerechtigkeit auf der Welt kann es keinen dauerhaften Frieden geben“, so Krug.

Lang anhaltender Applaus machte deutlich auf wie viel Interesse die Ausführungen des Referenten gestoßen waren. Und so nutzen viele der Gäste den anschließenden Empfang noch zu angeregten Gesprächen.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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