70 Jahre Kriegsende in Kalkar: Zeitzeugen gesucht

Kalkar ruft - Titelseite des Aufrufs zum Wiederaufbau des Kalkarer Rathauses Dezember 1948
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2015 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 70. Male. Aus diesem Grund plant der Verein der Freunde Kalkars im Städtischen Museum eine Ausstellung von Kalkarern für Kalkarer und interessierte Niederrheiner über die letzten Kriegsjahre und die frühe Nachkriegszeit in Kalkar.

Im Mittelpunkt des Projektes stehen 50 Propaganda-Flugblätter, die in den letzten Kriegsjahren von den alliierten Flugzeugen abgeworfen wurden, um den Niederrheinern einen anderen Blick auf das Kriegsgeschehens zu ermöglichen und einen Gegenpol zur gesteuerten Nazipropaganda zu schaffen.

Diese Flugblätter wurden von dem damals jugendlichen Willi Wolters aus Kalkar gesammelt, obwohl das Aufheben und Verwahren von Feindpropaganda mit Todesstrafe bedroht war. Diese einmaligen Zeitdokumente thematisieren die Lebensumstände der Zivilbevölkerung, den tatsächlichen Kriegsverlauf, die Bombardierung der Städte und das sich abzeichnende Kriegsende, während die Nazipropaganda immer noch den Endsieg für das Deutsche Reich verkündete.

Mit dieser Ausstellung möchte der Verein der Freunde Kalkars, der bei der Verwirklichung vom Arbeitskreis Niederrheinische Zeitgeschichte des Pfälzerbundes am Niederrhein e.V. unterstützt wird, nicht nur bei der älteren Bevölkerung Erinnerungen wecken, sondern vor allem auch für die jüngere Generation ein wichtiges Kapitel der neueren Geschichte Kalkars nachvollziehbar und nachempfindbar machen. Deshalb sollen Kontakte zu den weiterführenden Schulen geknüpft und die Thematisierung im Geschichtsunterricht angeregt werden.

Wichtig für diese Zielsetzung sind die Erlebnisberichte noch lebender Zeitzeugen, Lebensschicksale von Soldaten, die man mit Hilfe von Feldpostbriefen, Totenzetteln, Fotos und Orden nachvollziehen kann sowie Fotos vom zerstörten Kalkar und Wiederaufbau am Kriegsende. Aussagekräftig sind auch Gebrauchsgegenstände, die aus Munitionsresten oder Uniformen hergestellt wurden. Kartenmaterial vom Kriegsverlauf am Niederrhein sowie Fotos und Zeitungsartikel, auch von der Evakuierung und der Rückkehr der Bevölkerung in die zerstörte Heimat, sollen den Eindruck vertiefen.

Der Verein der Freunde Kalkars bittet daher die Bevölkerung, geeignete Erinnerungsstücke an die Kriegszeit in Kalkar als Leihgabe für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Es wird um eine telefonische Kontaktaufnahme gebeten unter 02824/2257 (Hubert Umbach) oder 02824/999400 (Boris Gulan).

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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