Zum Osterfest eine Erinnerung an die ehemalige Eierbörse in Kalkar

Nur ein Foto aus dem Stadtarchiv Kalkar, über 80 Jahre alt, zeigt noch einen Teil der ehemaligen Kalkarer Eierbörse.   Alle Fotos: Helmut Heckmann
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Immer wenn das Osterfest ins Haus steht erinnern wir uns an viele Bräuche die am Niederrhein noch aus alter Zeit überliefert sind. Dazu gehört auch das Färben von Eiern. In früherer Zeit hatte man die Hühner selbst im Hof oder Garten. Heute haben nur wenige Bürger noch selbst Hühner und man muss die Eier im örtlichen Handel kaufen. Die Versteigerung und Belieferung des Groß- und Einzelhandels wurde vor dem Zweiten Weltkrieg am Niederrhein durch die Eierbörse in Kalkar getätigt. Daran soll hier erinnert werden.

Von Helmut Heckmann

Es war der 18. Oktober des Jahres 1930, als im mittelalterlichen Städtchen Kalkar, damals noch Calcar geschrieben, in der Nähe des Bahnhofs ein Neubau seiner Bestimmung übergeben wurde. Hinter den roten Ziegelfassaden der langgestreckten Gebäude waren die Verwaltung und die Versteigerungshallen der Nutzgeflügelzucht- und Absatzgenossenschaft des Kreises Kleve e.G.m.b.H. untergebracht.
Vor dem Umzug in die neu errichteten Gebäude bestand die Eierbörse aber schon seit 1926 an einer anderen Stelle.

Zunächst war die Kalkarer Eierbörse wohl ein lukratives Unternehmen. Zählten die Mitglieder dieser Art landwirtschaftlichen Genossenschaft zu Beginn erst 46 Personen, so waren es einige Jahre später schon 635. Durch den Anstieg der Mitglieder stieg dann auch der Umsatz der Eier. Wurden 1927 noch 230.000 Eier umgesetzt, so stieg in der Zeit von Januar bis Juli 1930 die Zahl der Eier, die von Kalkar den Weg zum Endverbraucher fanden, auf nunmehr 8.100.000 Stück.

Die schnelle Entwicklung der Eierbörse war es auch, die den damaligen Neubau der Eierbörse unumgänglich machte. Die beiden Baufirmen Haps und Schneider begannen am 15. Mai 1930 mit den Gewerken die dann im Oktober fertig gestellt waren. Heute sind diese Gebäude, an denen in goldenen Buchstaben einst "Die Eierbörse" weithin zu lesen war, längst verschwunden. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges musste der Betrieb eingestellt werden. Heute ist von der Eierbörse in Kalkar nichts mehr zu sehen. Das Betriebsgelände der Genossenschaft befand sich in dem Dreieck zwischen der Klever Landstraße, der Bahnhofsstraße und dem Verbindungsweg zwischen den beiden genannten Straßen. Genau gegenüber dem Kalkarer Friedhof gelegen, wo sich heute wiederum Neubauten befinden.

Autor:

Helmut Heckmann aus Uedem

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