So schön kann's nur in Wissel sein
Besser hätte es selbst Petrus mit den Wisselern nicht meinen können: Strahlender Sonnenschein und prima Temperaturen zum weit über die Grenzen Wissels hinaus bekannten Erntedankzuges machten den Tag perfekt.
Nicht dass Carlo van Holt, Organisator und Vorsitzender der Wisseler vereinsgemeinschaft, das im Vorfeld bezweifelt hätte. Nur ein einziges Mal hat es in den vergangenen jahren so geregnet, dass der Erntedankzug ausfallen musste. Gestern zogen sie also wieder alle durch die Straßen des Dünendorfes: Kinder und Erwachsene, Musiker und Pferde.
Was ist nun so besonderes an diesem Erntedankzug, der selbst Menschen aus dem Ruhrgebiet ins Dünendorf lockt? Sicher die vielen, schönen Ideen, die beim Erntedankzug zu bewundern sind: Szenen aus längst vergangenen Zeiten, als auch die Menschen in Wissel noch größtenteils vom Ertrag ihrer Felder leben mussten. Damals - das ist ja eigentlich noch gar nicht so lange her - war das Wetter eine wichtige Größe: Denn nur dann, wenn die bedingungen stimmten, konnte reich geerntet werden. Dabei hatte in den Vorstellungen der Gläubigen auch der liebe Gott ein gewichtiges Wörtchen mit zu reden: Und so wurde Dank gesagt, in der Kirche, mit einem festlichen Gottesdienst. „Das ist doch sehr in vergessenheit geraten - das Danksagen - aber mit unserem Erntedankzug tun wir das doch“, lacht Carlo van Holt. Das bestätigten die Mitglieder der Schützendamen, die ihren Erntewagen mit dem Motto „Dank für Gottes Gaben“ geschmückt hatten. Kindergartenkinder als kleine Sonnen, während Mama und Papa als Wolken für den nötigen Regen sorgten, Schrebergärtner, Winzer - und eine strahlende Erntekönigin unter der Erntekrone gaben dem Erntedankzug das gewisse Etwas. „Was ist denn hier los?“, fragte ein niederländisches Ehepaar, das Wissel eigentlich „links liegen“ lassen wollte. Die Antwort:„Erntedank - ganz viele Blumen, Obst und Gemüse - einfach schön - das müssen Sie gesehen haben“, ließ das Ehepaar einen Parkplatz suchen, um später begeistert Beifall zu zollen.
Alle Fotos: Heinz Holzbach
Autor:Annette Henseler aus Kleve |
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