Keine Chance den Herrschenden - Kalkar fest in Narrenhand

Alle Fotos: Heinz Holzbach
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Nichts ist schöner als Sonnenschein zu Altweiberfastnacht: Als die Närrinnen und Narren Kalkars historischen Marktplatz stürmten und Kurs aufs Rathaus nahmen, hatten die bisherigen Herren dem Ansturm nicht allzu viel entgegenzusetzen. „Kalkar in der Sonne“ erklang der Schlachtruf, den die bunte Narrenschar mit einem lauten „Helau“ erwiderte. Bürgermeister Gerhard Fonk hatte sich mit einer schlagfertigen Truppe umgeben: Römische Legionäre, angeführt vom Feldherren Cäsar, unterstützten den Statthalter in seinem bemühen, die Narrenburg zu halten. „Natürlich hat die Bundeswehr nicht die falsche Seite eingenommen. Die wissen schließlich, was sie an ihrem Rathaus haben“, versuchte Fonck die römischen Herrschaften zu motivieren. Sicher verwahrt hing der große, goldene Rathausschlüssel auf einem Stromkabel, hoch genug, um nicht aus dem Stand heraus von´m Narrenvolk erobert werden zu können.
„Das Einzige, was hier fließt, ist Kriechstrom“, klang es aus den Reihen der Verteidiger. Die Angreifer standen in nichts nach: „In den Köpfen der meisten fließt nur Schachstrom“, lautete die Antwort.
„was wollt Ihr mit dem Schlüssel?“ - „Regieren.“ „Aber das haben wir doch schon getan!“ - „Stimmt, aber wie.“
Nein, auch das reichte nicht, erst einmal gab es eine Fragestunde. „Der Bürgermeister verzockt macht und Rathaus“, staunten die narren nicht schlecht und brachen in schallendes Gelächter aus, als auf die Frage nach der Zahl der Poller als Gegenfrage „Wie viele Armleuchter gibt es hier?“ in den Raum gestellt wurde. Klar, dass das nur eine Antwort fallen konnte: „Nur einen.“
Letztendlich hatten Bürgermeister und Vasallen keine Chance, der Mut der Narren könnte als heroisch bezeichnet werden. Mit einem Sprung, die Schere in der Hand, war der Schlüssel schnell in Narrenhand. Mit einem dreifach kräftigen „Kalkar Helau“ waren Bürgermeister und Rat entnmachtet. Bis Aschermittwoch haben nun die Narren die Macht.

Die Fotos können erworben werden über fotohei@t-online.de

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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