Das lachende Heilige Kind in der Nicolaikirche zu Kalkar

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Das Lachen und Lächeln beim Säugling und Kleinkind ist leicht zu verstehen: es erkennt das Gesicht der Mutter als erstes, und lächelt, ja lacht vollmundig ohne einen Ton, oder mit einer Art Kirren. Dieses Lächeln des Erkennens tut der Mutter gut und das Band, das ohnehin besteht, wird noch fester geknüpft. Das Fremdeln ist das Gegenstück, das aber umso deutlicher zeigt, dass dem Anlachen tiefste Vertrautheit und Glück zu Grunde liegen.

Wie schön ist es daher in der Nicolaikirche in Kalkar gleich als erstes Retabelbild zur rechten Seite ein lachendes Jesuskind zu sehen. Viele Bilder in der Kunst gibt es worauf die Gottesmutter steif sitzt, und manchmal aussieht als ob sie gerade merkt, dass das Heilige Kind auf ihrem Schoß sein Geschäft gemacht hat. Das Jesuskind wird oft als ein wenig skeptisch dargestellt. Aber nicht in Kalkar!

Ein Kind, das gerade noch sein Lächeln für die Mutter reserviert hat, dreht sich zur Welt und lacht! Will der Künstler nicht sagen: der Sohn Gottes hat die Welt erkannt, als sein Eigen? Nicht als etwas das Fremdeln hervorruft, sondern das vertraut ist, das er also anlachen kann.

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Die Theologie spricht: „Er verschmähte nicht den Schoß der Jungfrau“, und da kontert der Künstler mit diesem Bild! Ein wundervolles bejahendes Anlachen! Zwischen "nicht verschmähen" und "Anlachen" liegen Welten.

Besucher der Nicolaikirche sollen sich unbedingt die Geschichte erzählen lassen, wie das Heilige Kind zu seinen Windeln gekommen ist. Dann werden sie dem Lachenden lächelnd gegenüberstehen!

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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