NRW-Industriebrachen
Minister Krischer informiert sich über Industriebrachen-Sanierung in Remscheid
Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr informiert sich über den Fortschritt der Aufbereitung und Sanierung des Geländes von "Galvano Fischer" in Remscheid. Der Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV) übernahm die Projektsteuerung der rund 4.000 Quadratmeter großen verseuchten Fläche.
Am Donnerstag, 20. Oktober 2022, besuchte NRW-Umweltminister Krischer die beiden Baustellen in Remscheid-Westhausen, um sich über den Fortschritt der Sanierungsarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Betriebsstandortes der Firma Galvano Fischer zu informieren.
Starke Bodenbelastungen
Dr. Roland Arnz, Geschäftsführer des Verbands für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV) erklärte: ,,Die bisher durchgeführten Untersuchungen zeigten erhebliche Bodenbelastungen mit Chrom/Chromat, PFC, Nickel und Kupfer bis in den unterlagerten Fels. Auch das Grundwasser und das Wasser zweier im Abstrom liegender Quellen war mit Chromat und PFC belastet."
Über 700 LKW-Ladungen abgefahren
Am 1. Juni 2022, gegann im Auftrag des AAV zunächst der Rückbau des Betriebsgebäudes, zu dem rund 2.250 Tonnen (90 LKW-Fuhren) Bauschutt abgefahren wurden. Nach Bodenproben musste der belastete Boden zwischen 2,5 bis drei Meter Tiefe ausgebaggert werden (rund 640 LKW-Ladungen). direkt auf LKW verladen und entsprechend den Analyseergebnissen entsorgt.
Die Baugruben werden anschießend wieder mit sauberem Boden verfüllt. Die Arbeiten sollen nach derzeitigem Stand bis Ende des Jahres 2022 abgeschlossen sein.
Natur- und Wohnfläche entstehen
Die Stadt Remscheid plant auf dem Gelände des ehemaligen Betriebstandortes eine Wohnbebauung, die sich in das Gesamtbild des Umfeldes einfügt und das zweite Projekt soll wieder zur Naturfläche werden.
Die Kosten des Projekts werden zu 80 Prozent von der AAV und zu 20 Prozent von der Stadt Remscheid getragen.
Zur Geschichte
Die seit 2019 brach liegende Firma Galvano Fischer wurde von der Witwe des ehemaligen Firmeninhabers zu einem symbolischen Preis an die Stadt Remscheid verkauft
Bis Mitte der 1960er Jahre wurden die anfallenden chromhaltigen Abwässer aus dem Galvanikbetrieb auf dem Firmengelände in Sickergruben versickert. 1965 wurde eine Abwasserentgiftungsanlage errichtet und die vorbehandelten Produktionsabwässer auf einem brachliegenden, rund 50 Meter entfernt liegenden Grundstück versickert. Dieses Grundstück, dass hinter zwei angrenzenden Nachbar-Wohnhäusern liegt, befand sich ebenfalls im Eigentum des Firmeninhabers und ist nun Eigentum der Stadt Remscheid.
Fotos: Horst Nauen
Autor:Horst-Peter Nauen aus Hilden |
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