Jahresbilanz Klinikum Solingen
Millionen-Verluste für das Klinikum Solingen
Das Städtische Klinikum Solingen machte im Wirtschaftsjahr 2018 einen Rekordverlust von 3,34 Millionen Euro, das ist weit mehr als in den vergangenen Jahren.
,,Die wirtschaftliche Lage im Klinikum Solingen ist weiterhin angespannt, aber nicht bedrohlich", erklärte der Kaufmännische Geschäftsführer, Matthias Dargel. Das Städtische Klinikum Solingen schreibt ein weiters Jahr in Folge rote Zahlen. Das Jahr 2018 schließt mit einem Rekordverlust von 3,34 Millionen Euro (vorgesehen waren knapp 1,5 Millionen Euro). Damit setzt sich der Abwärtskurs fort - trotz bereits eingeleiteter Spar- und Konsolidierungsmaßnahmen, und obwohl die Zahl der Patienten leicht zugelegt hat.
,,Die Ursachen für das negative Ergebnis ist vielschichtig", so Dargel. ,,Eines der Probleme liegt auf der Erlösseite, insbesondere im Bereich der stationären Versorgung gab es erhebliche Leistungseinbrüche, hervorgerufen durch sinkende CM-Punkte und dem Casemix-Index (CMI - Fallschwere Index). Kompensiert wurde der Erlösrückgang im stationären Bereich hauptsächlich durch Erlössteigerung im Bereich der ambulanten Leistungen."
Prof. Dr. med. Thomas Standl, Medizinischer Geschäftsführer: ,,Für die Leistungseinbrüche in der medizinischen Versorgung gibt es keine Pauschalerklärung. Die Entwicklung in den einzelnen Kliniken verlief uneinheitlich. Trotz der wirtschaftlichen Schieflage haben wir es geschafft zwei Stationen zu sanieren und eine umfangreiche Aufzugerneuerung im Bettenhaus E durchzuführen." Prof. Standl hält weiterhin an einer Verbundbildung fest, "Die Schätze der Verbundbildung liegen im medizinischen Bereich".
,,Akut gibt es noch keine Bedrohung für das Klinikum, noch ist Eigenkapital vorhanden, wir haben noch einige Jahre Spielraum. Aber wir müssen nun resolut Gegensteuern, dass dringend erforderliche größere Investitionen in Bau- und Ausstattung aus eigener Kraft in den nächsten Jahren vorgenommen werden können", so Dargel. ,,Die Beschlüsse der Gremien zur Auslagerung verschiedener Abteilungen sowie die Pläne zur Errichtung eine Aufnahmestation im Haus G, eine Neuorganisation des Transportdienstes sowie der weitere Ausbau des Fall- und Belegungsmanagement stellen die Weichen für eine richtige Kursänderung. Ich sehe auch Chancen im Klinik-Verbund und werde die auf Eis gelegten Verhandlungen mit Leverkusen wieder aufnehmen. Aber es gibt auch noch einen Plan B und C."
Aktuell beschlossen wurde die Ausgliederung von Pathologie und Labor. Betroffen sind knapp 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Autor:Horst-Peter Nauen aus Hilden |
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