Fast alle Hildener Geschäfte wieder geöffnet / Kostenloses Starterkit zum Tag 1
Gesichtsschutzmasken an Einzelhandel verteilt
Am Montagmorgen um 9 Uhr liegt die Hildener Innenstadt noch fast wie in einem Dämmerschlaf. Einige Menschen sitzen - zu zweit - auf den Bänken und blinzeln in die Sonne. Nur wenige tragen Masken - so viel ist nicht los - noch nicht.
Von Dirk-R. Heuer
Wenige Minuten später treten Bürgermeisterin Birgit Alkenings und Volker Hillebrand, Geschäftsführer der Stadtmarketing GmbH, aus der Haustür Mittelstraße 41. Gut "maskiert" und mit 3500 Gesichtsmasken im Gepäck - besser im Einkaufstrolleys - starten die beiden. "Wir verteilen die Masken an die inhabergeführten Geschäfte", erklärt Hillebrand die gemeinsame Aktion von Stadt und Stadtmarketing. "Die kleinen Geschäfte haben oft Schwierigkeiten, Masken zu erhalten, weil sie nur 'kleine' Mengen bestellen", weiß Hillebrand aus Gesprächen mit Einzelhändlern. Die erhalten an diesem Montag aus den Händen der Bürgermeisterin ein kostenloses Starterkit mit 50 Masken. "Die können Sie an ihre Mitarbeiter verteilen oder Kunden geben", sagt Alkenings zu den Geschäftsinhabern.
Aktion von Händlern begrüßt
Die Aktion am Montag kommt an. "Vielen lieben Dank", meint Ingo Evertz von Wolsdorf. Wie viele andere ist er angenehm überrascht. "Genau das brauchen wir, denn unseren Masken sind noch unterwegs", heißt es ein paar Meter weiter.
Wer in den kommenden Tagen mehr Masken benötigt, kann sich an das Stadtmarketing wenden. "Wie bieten Sammelbestellungen an, um größere Mengen zu beschaffen", erläutert Hillebrand. Derzeit lägen die Kosten bei 50 Cent pro Maske.
Mehrheit der Geschäfte geöffnet
Über 100 Einzelhändler gibt es in der Innenstadt und die Mehrheit von ihnen kann öffnen."Das ist unser Vorteil", meint Alkenings, "wir bieten fast das gesamte Sortiment, weil die Mehrheit der Hildener Geschäfte eine Verkaufsfläche von unter 800 Quadratmeter hat." Wenig Verständnis zeigt sie dafür, dass Geschäfte oberhalb dieser Grenze nicht zumindest Teile ihrer Flächen - eben bis 800 Quadratmeter öffnen können. "So ganz ausgegoren ist das nicht. Ich bin mir sicher, dass sich da noch etwas ändert." Derzeit profitiere Hilden aber von dieser Regelung - anders als in Düsseldorf. Dort sind die großen Geschäfte noch geschlossen.
Auch der eine oder andere Einzelhändler ist angesichts der Verordnung unsicher. "Das Ordnungsamt geht heute herum und berät, was im Einzelnen zu tun ist", beruhigt Hillebrand so manchen Geschäftsinhaber. Alle sind bestens vorbereitet auf diesen ersten Verkaufstag nach Wochen - die Mehrheit ist sogar übervorsichtig. Ein Kunde pro zehn Quadratmeter ist erlaubt - viele Geschäftsinhaber aber bleiben unter dieser Grenze.
Freude ist groß
Die Freude über die jetzige Öffnung ist allen groß. Aber auch mahnende Stimmen werden laut. Manch ein Vermieter lasse in punkto Ladenmiete nicht mit sich handeln - das könne für das eine oder andere Geschäft das Aus bedeuten, heißt es. "Ich würde da noch mal verhandeln", muntert die Bürgermeisterin auf. Ein vermieteter Laden sei doch besser als Leerstand. Zu hören ist, dass Schnäppchen möglich sind, denn die neue Ware komme, während die "alte" noch im Geschäft hängt. Aber auch die eine oder andere Sorgenfalte sehen Alkenings und Hillebrand, allen staatlichen Hilfen zum Trotz: "Das Geld muss ja zurückgezahlt werden. Und den verlorenen Umsatz holen wir nicht wieder rein. "
Doch die Mehrheit der Geschäftsinhaber blickt zuversichtlich in die Zukunft. "Wir schaffen das" - ist an diesem Montag einer der meist gesagtesten Sätze. Und so manch ein Geschäft bietet inzwischen auch selbst genähte Masken an - "auch passend zur Garderobe", sagt Birger von Gehlen. Die Bürgermeisterin bittet die Bürger, den Verkäufern mit Respekt zu begegnen und in der Innenstadt einzukaufen.
Autor:Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein |
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