Wirtschaft trifft Wirtschaft in Hilden

Digitalisierung: Die Cloud zum Anfassen

Wirtschaft trifft Wirtschaft: IHK lädt Unternehmer zu Frings Solution in Hilden ein Die Digitalisierung beherrscht zunehmend den Alltag in den Unternehmen. Noch sind bei weitem nicht alle Auswirkungen absehbar. Einige Probleme lassen sich leicht(er) lösen: Der Einsatz von Clouds macht es möglich.

Hilden. "Die Digitalisierung verändert unsere Welt total. In bestimmten Bereichen wissen wir, wohin die Reise führt, in anderen noch nicht. Wichtig ist aber heute wie künftig eine schnelle Datenübertragung", betont Hildens Bürgermeisterin Birgit Alkenings am Mittwochabend. Industrie- und Handelskammer (IHK)und Hildener Wirtschaftsförderung haben zum Thema "Breitbandausbau und Cloud Computing" nach Hilden eingeladen. Gastgeber Frings Solution Deutschland betreibt in der Straße Kleinhülsen ein Rechenzentrum. Das Unternehmen bietet  mittelständischen Unternehmen Lösungen rund um die Einbindung von Hard-und Software im Rechenzentrum an. Smarte Gebäudetechnologien setzt die Frings Building um.
"Das Arbeiten in Clouds ist sicher", fährt die Bürgermeisterin fort. Sie bezeichnet die "Wolken" (Clouds) als eine Chance für kleine und mittlere Unternehmen, den Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung nachzukommen. Auch mit Blick auf die Abschreibung könne das Arbeiten in der Cloud eine Alternative sei. Hilden sei im Bereich der schnellen Datennetze gut aufgestellt. "Nachdem große Anbieter die Stadt nicht vernetzen wollten, haben wir es selbst in die Hand genommen." Die Stadtwerke, unterstützt durch das Know how der heimischen IT-Unternehmen, schaffen die Voraussetzungen für zukunftsträchtige Datennetze."
"Wir wollen hier in Hilden wachsen" sagt Gastgeber Sven Frings, geschäftsführender Gesellschafter der Frings Solutions Deutschland GmbH. Eine alte Maschinenhalle baute das Unternehmen in ein modernes Datazentrum um. "Auch wir beschäftigen uns ständig mit neuen digitalen Anforderungen", tröstet Frings die anwesenden Unternehmer. Er bietet allen "DSVGO-Genervten" Hilfe an.
"Wir haben vor einem Jahr mit dem Ausbau des Glasfasernetzes in Hilden begonnen", erklärt Oliver Schäblitz, Vertriebsleiter der Stadtwerke Hilden. Die Schwerpunkte lägen in den Gewerbegebieten. Die Verlegung der Glasfaser in den jeweiligen Gebieten beginne, wenn 40 Prozent der möglichen Nutzer sich anschließen lassen. Im Gewerbegebiet West werde derzeit kräftig Glasfaser verlegt. Dabei seien einige Schwächen zu Tage getreten. "Die Unterlagen über die Kabel und Trassen in den Straßen werden nicht von allen Beteiligten gut gepflegt", so Schäblitz. So seien bei den Fräsarbeiten immer wieder Telefonkabel zerschnitten worden, die laut Plan dort eigentlich gar nicht hätten liegen dürfen. Wenn alles gut laufe, könnten 80 bis 100 Meter Kabel pro Tag verlegt werden. Die nächsten Arbeiten beginnen im Bereich Kreuz Hilden im 2. Quartal 2019. Derzeit liefen weitere Vermarktungsaktionen im Bereich Mitte. Das Ausbaugebiet Ost befinde sich in der Planung.
"Die Cloud ist ein großer Speicher, der viele Facetten hat", erläutert Christian Sohn, Geschäftsleitung Frings Informatic Solution. Das Arbeiten in der Cloud habe den Vorteil, dass die Daten an einem Platz lägen und die Berechtigten von überall darauf zugreifen können. "Wir haben für alles Dienstleister: Die Reinigung, den Reifenwechsel oder die Reparatur von Maschinen", erinnert Sohn die Zuhörer. Warum sollte man nicht auch die eigenen Daten über ein Rechenzentrum verwalten? "Das spart die Anschaffungskosten von Hard- und Software, Service- und Wartungskosten und sowie die Kühlung der Maschinen. Und über Sicherheitsanforderungen nach der DSVGO muss ich mir dann auch keine Gedanken mehr machen", zählt Sohn die Vorteile auf.
Zusätzlich erhöhe sich die Verfügbarkeit der Daten, weil Server und Sicherheit immer auf dem neusten Stand seien.
"Unternehmen haben Ängste, ihre Daten außerhalb zu speichern", erzählen Patrick Menne und Sven Budde , Geschäftsführer ITgration. Auch Ängste rund um Sicherheit, Datenschutz und Abhängigkeit seien weit verbreitet. "Dabei erkennen viele Unternehmen bestehende Probleme nicht: Oft funktionieren die Back Ups nicht und Speicherplatten laufen voll, ohne dass es bemerkt wird", wissen sie aus Erfahrung. Die Kosten für den eigenen IT-Bereich seien oft nicht bekannt und die Sicherheit der Daten nicht immer gewährleistet.