Städtisches Klinikum Solingen
"Alarmstufe Rot" - Krankenhäuser sind am Limit
Das Städtische Klinikum Solingen ist mit einer Aktiven Pause unter dem Motto "Alarmstufe Rot - Krankenhäuser in Gefahr" - einer bundesweiten Informations- Kampagne der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) gefolgt. ,,Den Deutschen Krankenhäusern geht jetzt richtig die Luft aus", berichtet Prof. Dr. med. Thomas Standl.
Unter großem Interesse der Medien fand am Mittwoch, 14. September 2022, im Eingangsbereich des Städtischen Klinikums Solingen eine Informationskampagne statt, die auf die massiven wirtschaftlichen Bedrohungen für Deutsche Krankenhäuser sowie auch für das Klinikum Solingen aufmerksam machen sollte.
Vor rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die der Aktiven Pause beiwohnten sprach Dr. Martin Eversmeyer Vorsitzender, Kaufmännischer Geschäftsführer über die prekäre wirtschaftliche Lage vieler Krankenhäuser. Bei knapp 40 Prozent der Krankenhäuser sei die wirtschaftliche Situation so gefährdet, dass eine Insolvenz drohe. Nach den Belastungen der Pandemie treffe den Krankenhäusern nun die Inflation und insbesondere die extrem gestiegenen Energiepreise. ,,Die Corona-Pandemie ist für die Krankenhäuser nicht zu Ende, deshalb muss zumindest eine Corona-Pauschale, wie sie in der Vergangenheit auch bezahlt wurde, auch in Zukunft geben. Corona-Patienten werden zur Zeit nicht bezahlt, dass muss sofort wieder geändert werden", so Eversmeyer.
Wir stehen voll im Regen
Prof. Dr. Thomas Standl, Medizinischer Geschäftsführer ergänzte: ,,Den deutschen Krankenhäusern geht jetzt richtig die Luft aus! Die Gründe sind bekannt, zunehmende Reglementierung, Reformgesetze - das alles ist schwierig genug, dann kommen Nachwuchsprobleme in allen Bereichen dazu. Dann kam die Corona-Pandemie, hier haben die deutschen Krankenhäuser gezeigt wie Leistungsbereit sie sind, und jetzt zu allem Überfluss noch die galoppierende Inflation sowie steigende Energie- und Rohstoffpreise die uns sehr bedrücken. In diesem Zusammenklang muss jetzt auf hoher politischer Ebene etwas passieren, ein weiterso können wir nicht tolerieren. Wir stehen, passend zum heutigen Wetter, voll im Regen. Wir erwarten jetzt wirklich konkrete Maßnahmen und ein Inflationsausgleich."
Weitere Redebeiträge folgten von Kai Sturmfels, Aufsichtsratsvorsitzender sowie Josef Neumann SPD (MdL) und Anke Jahnke, Vorsitzende des Betriebsrat.
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland ist gefährdet
,,Ohne einen Inflationsausgleich zur Stabilisierung der Krankenhäuser droht ein massiver Personalabbau mit negativen Folgen für die Patientenversorgung. Wir brauchen jetzt kurzfristige finanzielle Hilfe, und langfristig vernünftige Struktur- und Finanzierungsreformen. Wenn der Gesundheitsminister jetzt nicht hilft, wird sich der kalte Strukturwandel mit seinen Krankenhaus-Schließungen dramatisch weiter verschärfen. Dann gefährdet er die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung", sagte der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr Gerald Gaß, in einem Pressestatement am 5. September 2022.
Autor:Horst-Peter Nauen aus Hilden |
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