Christa Cholewinski stellt sich seit 25 Jahren in den Dienst des Kinderschutzbundes
Unermüdlicher Einsatz

15 Ehrenamtler unterstützen Christa Cholewinski in der Kleiderkammer des Kinderschutzbundes Hilden und engagieren sich in ihrer Freizeit, um den Familien bei der Auswahl der Kinderbekleidung behilflich zu sein.
 | Foto: Foto: WA-Archiv
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Sie ist das Gesicht des Kinderschutzbundes in Hilden. Christa Cholewinski ist seit 25 Jahren für die Führung des KSB verantwortlich. Der feiert im Mai 40-jähriges Bestehen und gleichzeitig "Silberhochzeit" mit seiner langjährigen Geschäftsführerin.

Ihr "Verhältnis" mit dem Kinderschutzbund (KSB) begann Christa Cholwinski am 2. Mai 1996 als Bürokraft. Anfangs nur mit wenigen Stunden pro Woche, welche aber in regelmäßigen Abständen aufgestockt wurden. In dieser Zeit lernte sie die Abläufe des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) kennen, arbeitete neben den bewährten Angeboten auch an neuen Projekten und nahm immer wieder an Weiterbildungen teil.
Anfang 2001 entstand ein ganz neuer Tätigkeitsbereich im KSB, die Trauerarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Eltern. Um dem immer höheren Arbeitsaufkommen gerecht zu werden, wurde Christa Cholewinski im September 2001 Geschäftsführerin des Ortsverbandes mit einer halben Stelle. Im Jahr 2003 begann sie neben ihrem Job eine einjährige Ausbildung zur Trauerbegleiterin und in einem weiteren Jahr diverse Zusatzausbildungen und Workshops zur Kinder- und Jugendtrauer.

Trauernde Kinder und Jugendliche begleitet

Seit 2005 gehört die Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen zum Beratungsschwerpunkt des KSB. Seitdem hat Christa Colewinski etwa 180 trauernde Kinder und Jugendliche langfristig betreut und begleitet. Dies geschah zum größten Teil in Einzelbegleitungen, aber auch in Kinder- und Jugendtrauergruppen oder in Workshops.
Das Einzugsgebiet umfasst Hilden und die Nachbarstädte, aber auch andere Städte des Kreises Mettmann sowie Düsseldorf, Neuss oder Köln. Nach einem Vorgespräch mit den Eltern oder Erziehungsberechtigten finden die Treffen nur mit den Kindern oder Jugendlichen statt. „Gerade den Jugendlichen ist die Schweigepflicht sehr wichtig.“
Wer möchte, kann einfach erzählen. Es wird aber auch gemalt und gebastelt - „Manchmal fällt das Reden dann leichter“ -, und bei den Jüngeren kommen besondere Stofftiere, die Sorgenfresser, zum Einsatz. Kinder trauern anders als Erwachsene, erklärt Cholewinski: „Für Kinder ist die Trauer wie ein Sprung in eine Pfütze. Sie sind schnell wieder draußen, fröhlich und glücklich. Das heißt aber nicht, dass sie nicht trauern. Erwachsene lassen sich hier manchmal täuschen.“
Aus persönlichen Gründen kam Cholewinski erstmals in Kontakt mit dem Thema Trauerbegleitung. Ursprünglich hatte sie eine Selbsthilfegruppe für verwaiste Eltern geleitet. Schnell entstand der Gedanke: Was ist mit den Kindern, die eine enge Bezugsperson verloren haben? Cholewinski absolvierte mehrere Aus- und Fortbildungen zum Thema Trauerbegleitung sowie - von 2005 bis 2008 - Ausbildungen zur Psychologischen Beraterin und Psychotherapie HPG im Fernstudium. „Grundwissen über psychische Erkrankungen zu haben, ist in der Trauerbegleitung hilfreich“, sagt sie. Denn nach Krebserkrankungen (60 Prozent) ist Suizid (19 Prozent) der zweithäufigste Todesgrund gewesen. „Psychische Erkrankungen sind wesentlich häufiger, als wir wahrscheinlich alle vermuten.“
Über eine ganz besondere Ehrung durfte sich Christa Cholewinski im April 2010 freuen: Ihr wurde in Berlin der Studienpreis DistancE-Learning in der Kategorie „Lebenslanges Lernen“ zuerkannt. Die feierliche Übergabe fand im Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin statt.
Als Dankeschön für ihren unermüdlichen Einsatz für Kinder und Familien wurde der Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes im März 2011 das Stadtwappen- und die Fabricius-Medaille in Bronze verliehen.

Turbulente Zeiten

Neben dem großen Beratungsbereich der Trauerarbeit sind aber auch viele andere Projekte für die Hildener Familien unter der Federführung von Christa Cholewinski entstanden. So zum Beispiel die Schlafsack-Stunde, eine völlige Umorganisierung des „Offenen Kleiderschrankes“ oder einzelne Aktionen in der Flüchtlingshilfe. "Es war nicht immer einfach, den Verein durch manchmal turbulente Zeiten zu führen. Auch die Finanzierung war immer wieder eine Herausforderung", sagt Christa Cholewinski rückblickend.
Am 1. November zieht sich die Geschäftsführerin nach 25 Jahren intensivster Vereinsarbeit nun in den Ruhestand zurück. Sehen wird man sie trotzdem noch beim KSB, nämlich als Leiterin des „Offenen Kleiderschrankes“. Ehrenamtlich wird Christa Cholewinski dann auch weiterhin als Trauerbegleiterin beratend da sein.

15 Ehrenamtler unterstützen Christa Cholewinski in der Kleiderkammer des Kinderschutzbundes Hilden und engagieren sich in ihrer Freizeit, um den Familien bei der Auswahl der Kinderbekleidung behilflich zu sein.
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In den Mäulern der Sorgenfresser ist Platz für Ängste und Sorgen der Kinder. Christa Cholewinski vom Kinderschutzbund Hilden präsentiert hier die Sorgenfresser Ed, Polli und Schnulli (v.l.).  | Foto: Foto: WA-Archiv
Autor:

Corinna Rath aus Hilden

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