Hildener Kölsche Tön war ein voller Erfolg
Stimmung bis in den frühen Morgen
Die Stimmung ist gut - es wird bis in den frühen Morgen geschunkelt, gesunken, getanzt und gelacht: Die Kölsche Tön sind erneut ein voller Erfolg.
Das sehen auch die über 1000 Besucher in der Hildener Stadthalle so, denn sie "harren" aus bis zur letzten Programmminute - freuen sich über alle, die auftreten. Und die haben es karnevalistisch so richtig gut drauf: Kölner eben. Aber auch die Hildener und Monheimer müssen nicht hinten anstehen, der Unterschied ist rein geografisch und liegt im "Helau", das am Dienstagabend ein wenig vom "Alaaf" verdrängt wird.
Manfred Hemme, Präsident der Narrenakademie, und Manfred Dyla, Präsident der Musketiere, führen gekonnt durch das attraktive Programm: Einmarsch der beiden Gesellschaften mit dem Kinderprinzenpaar und dem T-Korps Altstädter Köln von 1922. Das Traditionskorps ist mit Spielmannszug und Tanzgarde angerückt. Für das erkrankte Tanzmariechen Carina haben die Altstädter Vorgängerin Stefanie reaktiviert und natürlich auch einen Babysitter für ihr fünf Monate altes Kind organisiert. Verlernt hat Stefanie nichts, sie ist voll in die Gruppe integriert. Die Kölner witzeln natürlich über den Altbierausschank. Wer auf der Bühne versagt, wird vom Kommandanten zum Altbiertrinken an der Biertheke verdonnert. "Pech" für den Spieß, der seine "Mannen" nicht im Griff hat.
"Kölsche Tön und Altbier unten im Saal - lasst uns Karneval feiern", nimmt Kinderprinzessin Dominique I den "Ball" auf - zur Freude der Besucher, die sich auch über die Gesangs- und Tanzeinlage der Kids sichtlich und hörbar freuen.
Donnernden Beifall erhält Bernd Stelter. Der komödiantische Tausendsassa bringt den Saal zum Kochen. Er blickt kurz zurück: "2006 haben wir geglaubt, George W. Bush sei der schlechteste Präsident aller Zeiten" - Gelächter im Saal. "Blondierte Jungs" (Johnson und Trump), stimmt Stelter an, um dann zu prognostizieren, dass Trump wohl auch noch die nächste Wahl gewinnen wird. Mit den ersten verlorenen Spiele der Bayern kam 2019 Gelächter an den Theken auf. "AfD-Verluste wären mir lieber gewesen", fährt Stelter fort. Leverkusener Brücke, Berliner Flugplatz und die Bestellwut via Internet nimmt er aufs Korn. Und als "Kollege" überbrückt er die Zeit bis die "Brings", die im Stau stehen, die Hildener Bühne erreichen. Die sind kaum auf der Bühne, da tobt der Saal erneut und die Menschen singen mit, schunkeln oder tanzen.
"Mit Brings als Vorgruppe", witzelt Prinz Stefan I könne ja nichts mehr schief gehen. Zusammen mit seiner Prinzessin macht er noch einmal Werbung für den Pin und den Prinzenschal, deren Nettoerlöse der Hildener Hospizbewegung zugute kommen.
Schoops wird älter
"Nach zehn Jahren Ehe ist die Schonzeit vorbei", weiß Martin Schopps, "da wird jeder Fehler gnadenlos moniert. Ich habe zwei große Fehler sagt meine Frau. Der erste ist, dass ich ihr nicht zuhöre. Den zweiten habe ich vergessen." Er merke, dass er älter werde. "Früher habe ich bei und nach den Auftritten Zuwendungen von Mädels erhalten, heute erhalte ich Anwendungen", beklagt Schopps die Altersvorzeichen. "Frauen mit Übergewicht leben länger als Männer, die sie darauf hinweisen", erklärt er dem Publikum. Natürlich kritisiert der hauptamtliche Lehrer die Sprachentwicklung der Jugend. Positiv sieht er die Nutzung von Smartphones und Tablets bei weiten Reisen mit dem Auto. "Im Vergleich zu früher herrscht Stille im Auto. Bei der Ankunft fragen die Kids sogar'Sind wir schon da'? und ich antworte, 'Nein, wir sind schon wieder zuhause."
Mit einem furiosen Auftritt begeistern die Tänzer der Altstadtfunken aus Monheim das Publikum. Trainerin Klaudia Schätzler hat sehenswerte Choreografien mit schönen "Abschlussbildern" zusammengestellt. Das zuvor die Funkenmädels durch die Luft fliegen, gehört zum feste Repertoire der Tanzgarde.
Lautes Gelächter
Kaum ist "Lieselotte Lotterlappen" (Joachim Jung) eingezogen, schallt lautes Gelächter durch die Stadthalle. "Die Band ist auch in die Jahre gekommen, die ist bestimmt schon mal mit der Titanic untergegangen", vermutet sie mit Blick auf die Bühne. Besonders "bitter" wird der Auftritt für Kellner Costa, den jungen Griechen. Ihn holt sich Lotterlappen auf den Bühnenaufgang: "Du vibrierst ja", macht sie ihn zur Freude der Zuschauer an. Kein Wunder, denn von ihrem Mann erwartet Lieselotte nicht viel: "Standing ovations sind bei seiner Leistung nicht mehr drin. Bei mir stellt sich ja immer die Frage 'Kommt er oder geht er'."
Gerade erst ist Lotterlappen verschwunden, da stehen die Hildener und schunkeln zu den Klängen der Bläck Fööss, die gleich mit ihrem ersten mit dem Song die Zuschauer zum Mitmachen animieren. Die erweisen sich als textsicher, stimmen bei jedem Song mit ein und freuen sich über die Musiker.
So richtig etwas für das Auge bietet die Tanzgarde der "Goldenen Lyskircher Helligen Knäächten un Mägden". Ob Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Jive, Discofox oder Wiener Walzer: Die Tanzpaare machen zu jeder Musik eine richtig gute Figur, inklusive Hebefiguren und "Flugeinlagen".
Trotz der frühen Stunde - es ist bereits weit nach Mitternacht - machen die Musiker der Gruppe Druckluft noch einmal richtig "Dampf" und mischen den Saal bis 1 Uhr so richtig auf.
Autor:Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.