SPE Mühe Hilden feiert 40-jähriges Bestehen

Von Christina Görtz
Hilden. Die Sozialpädagogische Einrichtung (SPE) Mühle feiert in diesen Tagen ihren 40. Geburtstag.
Der Verein, der mit der Stadt und ihren Aufgaben stark verwurzelt ist, deckt eine Reihe sozialer Aufgaben ab, die im Laufe der Jahre gewachsen sind.
„Die Keimzelle des Ganzen liegt im Kindergarten“, sagt Helmut Bandosz, der für diesen Bereich verantwortlich zeichnet. Was vor 40 Jahren mit zwei Gruppen „in einer Baracke auf der großen grünen Wiese“ angefangen hat, ist zu einer Kindertagesstätte mit angeschlossenem Familienzentrum an der Mühle 20 gewachsen. 50 Kinder in drei Gruppen werden dort betreut. Seit elf Jahren zeichnet die SPE Mühle zudem für die Betreuung von Kindern, deren Eltern bei Qiagen arbeiten, verantwortlich. Seit 2005 sogar mit dem „Betreuungsnest“ in den Räumen des im Osten der Stadt ansässigen Biotech-Unternehmens. „So werden Familie und Beruf bestens vereinbart“, sagt Paul Lutter, Geschäftsführer der SPE Mühle, deren Enkelin das Betreuungsnest aus eigener Erfahrung kennt.
Dass Familienzentren erst seit kurzem Einzug in die Kommunen gehalten haben, ist bei der SPE Mühle keiner Rede Wert. „Wir machen schon seit mindestens 30 Jahren das, was Familienzentren heute abdecken“, so Lutter. Sprich: Kindern und Eltern auf kurzen Wegen helfen und unterstützen.
Etwas mehr als 30 Jahre gibt es inzwischen die Suchtberatung der SPE Mühle. „Auch diese ist im Laufe der Zeit gewachsen“, sagt deren Leiterin Heike Jablonski. Anfangs noch mit zwei Mitarbeitern, ist diese heute mit 3,5 Stellen besetzt. „Die Aufgaben sind individueller und vielschichtiger geworden“, so Jablonski. Früher hatten Betroffene die Möglichkeit in die Klinik zu gehen oder selbst einen Einzug zu machen. „Heute gibt es viele weitere Behandlungsmöglichkeiten“, sagt Jablonski. Betroffene würden so eher einen Zugang finden, sich helfen zu lassen.
Das Altersspektrum ist groß. Die älteste Klientin der SPE Mühle kam mit 75 Jahren. Sie hatte Alkoholprobleme. Dass es erst gar nicht zur Sucht kommt, dafür setzt sich die SPE Mühle auch ein. Die Prävention und Jugendberatung ist ein Bereich der Suchtberatung.
Die Ambulante Erziehungshilfe ist ein weiterer Bereich, der von der SPE Mühle abgedeckt wird. Vor über 30 Jahren wurde der Kinder- und Jugendclub ins Leben gerufen. Heute läuft dieses Angebot für Kinder im Alter zwischen neun und 14 Jahren, die Defizite im emotionalen, sozialen, körperlichen und geistigen Bereich aufweisen, unter dem Namen Jugendclub immer noch.
Später kam die flexible Erziehungshilfe hinzu, die versucht, Probleme im Familiensystem aufzuspüren. Das „jüngste Kind“, wie Leiterin Renate Leykam es nennt, ist die therapeutische Tagesgruppe. Seit sechs Jahren werden in dieser Kinder und Eltern in einer Gruppe betreut, in der Probleme erarbeitet werden. Die acht Kinder werden der SPE Mühle vom Jugendamt vermittel. „Die Maßnahme dauert zwei Jahre und ist freiwillig“, so Leykam.
1990 fing die SPE Mühle mit der Betreuung von Notunterkünften an. Heute ist auch dieser Bereich angewachsen und läuft unter den Oberbegriffen Wohnungsnotfallhilfe und Sozialberatung. Geleitet wird er von Siegfried Wagner. Prävention und die Vermeidung von Obdachlosigkeit sind Themen, die ihn tagtäglich beschäftigen. Er und sein Team betreuen die Notunterkünfte. Wer den Weg aus der Obdachlosigkeit geschafft hat, wird von der SPE Mühle auch weiterhin betreut. „Immer stärker nachgefragt ist die Sozialberatung“, so Wagner. Es gebe immer mehr Gesetze. In seinen Bereich fällt ebenfalls die Essen- und Wärmestube an der Schulstraße. 15 bis 30 Besucher werden dort täglich versorgt. Im Jahr werden etwa 3500 Mahlzeiten ausgegeben.
Die Vielschichtigkeit der SPE Mühle spiegelt sich in der Festwoche, die in der kommenden Woche stattfindet wider. Neben dem offiziellen Empfang gibt es Veranstaltungen, die die gesamte Bürgerschaft ansprechen:
u Kabarett mit der Gruppe „Vier gewinnt“. Unter dem Titel „Alles ist möglich - und wenn nicht, dann auch“ trifft diese Gruppe die gleiche Grundaussage, wie die Mühle seit 40 Jahren in ihrer sozialen und pädagogischen Arbeit am Mittwoch, 5. Oktober, 19 Uhr, Pfarrsaal, St. Konrad, St.-Konrad-Allee 35.
u „Warum Huckleberry Finn nicht süchtig wurde“: Vortrag mit Dr. Eckhard Schiffer am Donnerstag, 6. Oktober, 19.30 Uhr, Stadtbücherei Hilden, Nove-Mesto-Platz 3.
u Kinder-Circus, Zelt, Mühle 20, Freitag, 7. Oktober, 15 Uhr, und Circus-Matinee, Sonntag, 9. Oktober, 11 Uhr, Familienzentrum Mühle, Mühle 20.

Autor:

Werner Kimmel aus Hilden

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