Kinderschutzbund Hilden hilft bei familiären Problemen

Hilden (WK). Ein lebensnahes Beispiel aus der Arbeit des Kinderschutzbundes Hilden: Eine Mutter mit zwei Kindern, fünf und acht Jahre alt, ruft im Büro im Haus der Jugend an der Schulstraße 44 an. Sie ist sehr verzweifelt, ihr Ehemann ist auf tragische Weise ums Leben gekommen. „Ich versuche in diesem Fall, mich so schnell wie möglich, am besten noch am gleichen Tag, mit der Hilfesuchenden persönlich zu treffen“, sagt Christa Cholewinski, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes und führt anhand des - hier konstruierten - Beispiels mögliche familiäre Konsequenzen aus dem tragischen Ereignis auf: „Die Mutter ist kaum in der Lage, mit ihren Kindern diese schwierige Situation zu meistern; neben der enorm großen emotionalen Belastung drohen auch finanzielle Engpässe. Sie muss unter Umständen ab sofort für sich und ihre Kinder alleine aufkommen. Die finanzielle Lage ist völlig ungeklärt, sie hat keinen Durchblick in Bezug auf die finanzielle Lage der Familie. Unter Umständen ist sie kaum zahlungsfähig: Es sind viele Rechnungen zu bezahlen, es lasten Schulden auf der jungen Familie.“
In Hilden wird niemand in einer solchen Situation alleine gelassen. „Wir versuchen - wie viele andere städtisch getragene oder vereins- und verbandsmäßig organisierte Stellen in der Stadt - effektive Hilfe zu leisten“, erklärt die ausgebildete Trauerbegleiterin Christa Cholewinski. „Es ist eigentlich selbstverständlich, dass sich der Kinderschutzbund auch bei dem von der Stadt Hilden ins Leben gerufenen Projekt ProTeKt mit einbringt.“ Mit diesem Angebot möchte Hilden jedes Kind, jeden Jugendlichen und jede Familie erreichen, die Hilfe und Unterstützung bei ihrem Weg aus der Armut benötigen - oder diese von Anfang an vermeiden. Ein „Mittler-Netzwerk“ der verschiedenen Einrichtungen steht hierzu bereit (Infos zu ProTeKt bei Ute Belz, Koordinatorin Kinderarmutsprävention, ute.belz@hilden.de, Tel. 02203 / 72 543).
Und so könnten die Hilfsangebote des Kinderschutzbundes in unserem Beispiel konkret aussehen:
• Einkleidung der beiden Kinder mit Hilfe des Offenen Kleiderschrankes . Geboten wird Kinderbekleidung von Größe 56 bis 164 zu äußerst günstigen Preisen. Es stehen zwei gut sortierte Räume gefüllt mit gebrauchter, aber sehr gut erhaltener Kinderbekleidung zur Verfügung.
• Kostenfreie Einzeltrauerbegleitungen der Mutter und der beiden Kinder, alle in separaten Sitzungen, zusätzlich Aufnahme der Kinder in einer Kindertrauergruppe
• Kontaktaufbau zu anderen Stellen des Hildener Helfernetzwerkes
• Begleitung bei Amtsbesuchen
• Kontaktherstellung und Begleitung zum Sozial-Psychiatrischen Dienst
• Gespräche mit Kita und Grundschule
• Lösungsstrategien in verschiedenste Richtungen, Hilfe aus der Isolation
• Den Musikunterricht der beiden Kinder für einen begrenzten Zeitraum durch eine Stiftung sichern
Angeboten wird eine intensive Begleitung der Familie über einen Zeitraum von circa 18 Monaten, ein gelungener Abschluss nach rund zwei Jahren.
Wichtig ist dem Kinderschutzbund von Anfang der ersten Kontaktaufnahme an ein vertrauensvoller Umgang mit Hilfesuchenden. „Es wird niemand bewertet oder kritisiert, sondern wir begegnen jedem Besucher mit Wertschätzung und Akzeptanz. Nur so entstehen vertraute Gespräche, aus denen sich dann herauskristallisiert, dass die Familien Hilfe benötigen. Oft kennen wir die Namen der Familien nicht. Außerdem halten wir uns streng an unsere Schweigepflicht“, stellt Christa Cholewinski klar.

Für die so wichtige Arbeit im sozialen Leben Hildens ist der Kinderschutzbund immer auf Spenden und Förderung angewiesen. Christa Cholewinski und der Kinderschutzbund freuen sich über jegliche Unterstützung (Kontakt: Telefon 02103 / 54 853).

Autor:

Werner Kimmel aus Hilden

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