Hildener Prinzenpaar sind Autonarren und Campingfans
Hinter den Kulissen
Sie sind närrisch durch und durch und haben unendlich viel Spaß in ihrer Session: Prinzessin Mareike I. und Prinz Stefan I. (Schlebusch). Doch auch außerhalb der Karnevalszeit sind sie Narren: Autonarren. Nicht umsonst nennt das Prinzenpaar ihren Orden, mit dem sie andere Narren ehren, Trabant am Band. Ihn ziert der blaue Ostwagen von einst. Der Prinz und seine Frau mögen alte Autos und haben natürlich einen Trabant, der auch fahrbereit ist.
Die "Pappe" hält
Das knatternde Ungetüm aus Zwickau zeigte erstmals am 11. November vergangenen Jahres um 11.11 Uhr, wie haltbar die "Pappe" ist, wie sie von ihren Fans noch immer liebevoll genannt wird. "Ich habe fast eine Herzattacke gekriegt, als unsere Hoppedine auf dem Wagendach herumturnte", erinnert sich Mareike I. Passiert ist nichts - Plaste und Elaste - halten schon etwas aus. Die Liebe zum Auto teilte auch der Vater der Prinzessin. "Mein Schwiegervater und ich habe den Trabant seinerzeit selbst geholt." Das damals fast neue Fahrzeug wollte die Besitzerin nicht mehr, als sich kurz nach der Grenzöffnung die Auswahl möglicher Autotypen schlagartig erweiterte. Die beiden "Wessis" nahmen ihn gern.
"Die Technik ist überschaubar und vor allem leicht zu reparieren", weiß der Prinz aus Erfahrung."Nein, die Trabant-Campingvariante, weder mit Zelt noch in Form eines zusätzlichen Anhängers, haben wir nicht", sagen die beiden sympatischen Tollitäten. So jeck sind sie nun doch nicht - zumindest nicht beim Campen, ihrem zweiten Hobby. Da ist das Ziel ein fester Campingplatz im nahe gelegenen Holland - nein, in den Niederlanden, wie es die Nachbarn ja seit kurzem propagieren. Dort Kochen oder Grillen (auf dem Gasgrill - Holzkohle ist wegen des Funkenfluges verboten) sie oft und gern gemeinsam.
Camping, Tanzen, Autos
"Camping und Autos haben in meiner Familie schon immer dazu gehört", erzählt Mareike I. Und dann haben sie noch ein drittes Hobby, das sie aber aus Zeitmangel derzeit nicht betreiben: Das Tanzen. Verlernt haben sie es nicht, wie man es bei der einen oder anderen Veranstaltung bereits gesehen hat oder noch sehen wird.
"Damit haben wir schon früh begonnen - eigentlich startete unsere Beziehung in der Tanzschule", plaudert Stefan I. aus dem Nähkästchen. Zehn Jahre frönten sie ihrem Hobby - zumal Mareike I. nicht nur schon mal Kinderprinzessin war, sondern über viele Jahre auch karnevalistisch tanzte.
"Aber irgendwann änderte sie die Lebenssituation und wir hatten keine Zeit mehr dazu - auch weil uns die Kinder forderten." Camping, alte Autos, Karneval und Tanzen mögen auch ihre beiden Töchter, Dominique und Patricia. Zum Tanzen gehen die Mädels wohin - natürlich zu den CCH-Flöhen.
So ein wenig gespenstisch wird es, wenn sie fortfahren zu erzählen: 1x11 Jahre sind sie (kirchlich) verheiratet, vor 3x11 Jahren war Mareike I Kinderprinzessin, Stefan I wird in diesen Jahr 4x11 Jahre, ihre Tochter Dominique I, amtierende Kinderprinzessin, wird 1x11 Jahre, die Narrenakademie, in der sie Mitglied sind, feiert 6x11 Jahre - und das ist nur die Kurzform der Jubiläen rund um die Familie Schlebusch - kann das alles Zufall sein?
Große Übereinstimmungen
Ach ja, auch beim Essen gibt es - wie sollte es auch anders sein - große Übereinstimmungen: "Nudeln in zahlreichen Variationen, vor allem gern auch mit Hackfleisch, gehen immer", sind sich die Tollitäten einig. Auch Kartoffelsuppe mit Speck und zahlreiche Grillgerichte ebenfalls. Nur bei den sauren Nierchen scheiden sich die Geister zwischen Stefan I. und seinen Damen - immerhin. Sie kochen beide gern, aber beim Brot backen klinkt sich der Prinz aus.
Bei den Getränken steht Kaffee ganz oben auf der Liste - nein, nicht bei den Kindern - noch nicht. Den morgendlichen Kaffee genießen sie beide - "das ist unser Ritual, das wir uns nicht nehmen lassen." Bei anderen, gelegentlich eingenommenen flüssigen Genussmittel geht der Geschmack dann doch etwas auseinander: Zwischen Eierlikör mit Milch (Prinz) und Ramazotti mit Holunder (Prinzessin) liegen Welten.
2,5 Kilo um den Hals
Doch zurück zum Karneval: Die Frage, wie viel Metall sie bei jedem Auftritt umhängen haben, beantwortet die Waage: 2,5 Kilogramm sind es bereits - und es werden noch mehr. "Am Ornat sind auf Höhe der Schultern zwei Schlaufen angebracht, die das Gewicht verteilen. Das hilft schon", sagen beide. Und das Anlegen der Ornate geht fix: 10 und 30 Minuten benötigen sie. Bei Mareike I. dauert es wegen der Frisur etwas länger.
Und wenn das wahre Leben zurückkehrt, arbeiten sie wieder zusammen in ihrer Firma. "Momentan bin ich sehr froh, dass unser Werkstattleiter uns entlastet." Aber die Arbeit bleibe nicht liegen. Deswegen stehen sie derzeit eher auf. "Und wir versuchen, unsere Auftritte möglichst in die Zeit nach 16 Uhr zu verlegen."Momentan sei halt mehr Home Office angesagt. Und wenn sie mal nicht zusammen mit den Mädels karnevalistisch unterwegs sind, dann springen die Großeltern ein.
Derzeit ist das Paar fast jeden Tag unterwegs - auch am Wochenende - und sie haben viel Spaß dabei.
Autor:Corinna Rath aus Hilden |
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