Förderverein übergibt St. Josefs Krankenhaus moderne Gammasonde

Hilden. Die Zahl der gynäkologischen Krebserkrankungen steigt weiter an. Um die Nebenwirkungen großer Operationen zu minimieren, wurde im St. Josefs Krankenhaus Hilden mit Hilfe des Fördervereins eine Gammasonde angeschafft, mit der bereits befallene Lymphknoten ausgespürt werden können.

Fast jeder bösartige Tumor streut – meist über die Lymphbahnen. Früher war die Therapie radikal: „Je mehr Lymphknoten man entfernte, umso sicherer fühlte man
sich“, erinnert sich Professor Dr. Klaus Meinen. Der Chefarzt der Gynäkologie und
Geburtshilfe des. St. Josefs Krankenhauses Hilden weiß, dass diese Gedanken der Vergangenheit angehören. Heute spürt man befallene Lymphknoten mit einer Gammasonde auf – und minimiert so die Radikalität des Eingriffes. Im St. Josefs Krankenhaus Hilden hat der Chefarzt mit seinem Team bereits seit zwei Jahren
Erfahrungen sammeln können, jetzt wurde für knapp 18.000 Euro eine eigene
Gammasonde angeschafft – 7.000 Euro steuerte dazu der Verein zur Förderung des St. Josefs Krankenhauses Hilden bei.
„Wie sind froh, unseren Patientinnen dieses schonende Therapieverfahren dauerhaft anbieten zu können“, so Professor Dr. Klaus Meinen. Dabei kommt den Wächterlymphknoten eine besondere Bedeutung zu. In den ersten Knoten um den Tumor herum finden sich als erstes Krebszellen, wenn der Tumor bereits begonnen hat, sich im Körper weiter auszubreiten. Die Lymphknoten werden mit
einer schwach radioaktiven Substanz markiert, die sich nach 36 Stunden komplett
im Körper wieder abgebaut hat. Die Gammasonde, im Prinzip ein Geigerzähler,
spürt dann die Wächterlymphknoten von der Größe eines Stecknadelkopfes auf.
Sie werden entfernt und noch während der Operation vom Pathologen auf Krebszellen untersucht. Sind die Wächterlymphknoten frei von entarteten Zellen, dann hat der Tumor mit weit über 90-prozentiger Sicherheit noch nicht gestreut.Auf die Entfernung aller Lymphknoten zwischen Tumor und Hauptschlagader kann verzichtet und damit die unter Umständen schmerzhaften Folgen durch große
Ansammlungen von Lymphflüssigkeit vermieden werden. Das Prinzip der Gammasonde ist nicht neu, in der Therapie von Haut- und Brustkrebs gehört das Aufspüren des Wächterlymphknotens zum medizinischen Standard. In den
Leitlinien für die Therapie gynäkologischer Tumore ist das noch nicht verankert,
aber die bisherigen Ergebnisse der Studien sind eindeutig.
Günter Scheib, Vorsitzender des Fördervereins, weiß, warum das St. Josefs Krankenhaus Hilden jede Unterstützung verdient: „Die Ärzte sind sehr gut, die Pflege ist sehr gut – so fühlt man sich gut aufgehoben.“ Und Einrichtungsleiterin Monika Felkl ergänzt: „Die Unterstützung des Fördervereins erleichtert unsere alltägliche Arbeit wirklich sehr – dafür sind wir dankbar!“

Autor:

Werner Kimmel aus Hilden

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