Dreck-weg-Tag mit dem Bürgerverein Hilden Süd
Hilden (wk). Wo früher Kinder beim Spielen die Natur entdecken konnten - nämlich im Gebüsch und Wald im Karnaper Stadtrandgelände - haben heute anscheinend eher die Hunde das Sagen. Wer in die Büsche und Waldungen hinter dem Bahnübergang am Bolzplatz Ende der Karnaper Straße gehen möchte, sollte mindestens ein Paar solide Gummistiefel tragen. Und eine Spraydose Desinfektionsmittel wie Sagrotan, falls er mit den Hinterlassenschaften der Vierbeiner noch nähere Bekanntschaft macht.
Den Teilnehmern des diesjährigen Dreck-weg-Tages des Bürgervereins Süd am vergangenen Samstag, die diese Erfahrungen machten, wollte da der Eintopf nach getaner Arbeit verständlicherweise nicht so richtig schmecken. „Ekelhaft ist der Hundekot auf den Wegen oder direkt daneben. Die Felder, auf denen Lebensmittel heranwachsen, sind vollgemacht. Manche Hundebesitzer tüten den Kot ihrer Tiere zunächst ein und schmeißen die Beutel hinterher ins Gebüsch oder hängen sie an die Zweige der Bäume“, ist Vereinsvorsitzender Jörg Owsianowski von den merkwürdigen Gepflogenheiten der Tierhalter entsetzt.“Das ist schon mysteriös.“
Wie ein Krimi sind auch die anderen Räuberpistolen, von denen Jörg Owsianowski berichtet: „Mit einem Gartenstuhl, Dutzenden von Flachmännern oder einem kaputten Klobecken im Gestrüpp mag man als Müllsammler ja rechnen. Aber wie kommt der von mir gefundene Büstenhalter an der Itterböschung gerade dorthin? Was sich da wohl abgespielt hat?“ Eine spannende Geschichte, deren Ursprung, Verlauf und Ausgang wohl nie ans Licht kommen werde, spekuliert Jörg Owsianowski sichtbar enttäuscht.
Noch ein kurioses Phänomen: die wundersame Müllvermehrung. Kaum hatten die vereinssüder Jäger und Sammler ihre gefundenen Abfall-Krautwickel hinter dem Fußballtor in einem Haufen am Bolzplatz drapiert, nutzten andere Zeitgenossen die Gelegenheit, um ihren hauseigenen persönlichen Dreck auf ihrer Meinung nach elegante Weise loszuwerden. „Ich bin nach zwei Stunden noch einmal zu der Abladestelle gegangen. Da war der von uns gesammelte Müllberg auf das Dreifache angewachsen: Bauschutt, Sperrmüll und Hausmüll flogen durch die Gegend. Die Ratten lassen grüßen. Das geht gar nicht und ist asozial“, schimpft Jörg Owsianowski ohne Verständnis. Eine schnelle Entsorgung des Mülls durch den Bauhof sei da wünschenswert.
Wie der nächste Dreck-weg-Tag im kommenden Jahr durchgeführt wird, werden die Vorstandsmitglieder des Bürgervereins Süd in ihrer nächsten anstehenden Sitzung wohl ziemlich heiß diskutieren.
Autor:Werner Kimmel aus Hilden |
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